Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.
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Blutige Massaker im Eis: Kanadier starten erneut Robbenmord

(Bonn) – Gestern (15. März 2006) hat das kanadische Fischereiministerium für dieses Frühjahr wieder die Jagd auf Hunderttausende Robben freigegeben. Die Jagd beginnt laut offizieller Mitteilung Ende März. Die Tiere werden auf grausame Weise getötet, obwohl keinerlei „ökologische Notwendigkeit“ besteht, die Bestände zu reduzieren. Auch auf das Fleisch als Nahrungsquelle ist niemand angewiesen. Für die Felle besteht bisher nur in Europa und den USA ein Importverbot.

„Die Robben werden brutal getötet, weil sie angeblich der Fischerei Konkurrenz machen. Das ist ein vorgeschobenes Argument, um die skrupellose Geschäftemacherei zu rechtfertigen. Zahlreiche Wissenschaftler bestätigen jedoch, dass die Fischereiindustrie durch rücksichtslose Plünderung der Meere für den bedrohlichen Rückgang des Fischreichtums verantwortlich ist“, so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes und ruft zum Protest und Reiseboykott gegen Kanada auf.

Das Erschlagen mit Knüppeln oder der Abschuss der Tiere sind mit erheblichem Tierleid verbunden. So erhalten die Robben bei der Jagd mit einer Art Fischanlandungshaken, dem „Hakapik“, einen Schlag auf den Hinterkopf. Der Schädelknochen soll brechen und das Tier so bewusstlos werden. Unerfahrene Jäger brauchen dafür oft mehrere Versuche. Danach wird die Spitze des „Hakapiks“ tief ins Gehirn getrieben. Es kommt vor, dass die Tiere nicht tot sind, wenn sie enthäutet werden. 325 000 Sattelrobben sowie 10 000 Klappmützen und 10 500 Kegelrobben wurden von der kanadischen Regierung für dieses grausame Abschlachten dieses Jahr freigegeben.

Die Sattelrobben finden sich alljährlich im Frühjahr auf dem Eis vor den Küsten Labradors und Neufundlands, dem St.-Lorenz-Golf, sowie auf dem Grönländischen Meer zusammen und gebären dort ihre Jungen. Hier werden sie zur leichten Beute des Menschen, da sie kaum versuchen zu fliehen. Expertenschätzungen zufolge ist der Bestand der Sattelrobben im „Westeis“ infolge der „kommerziellen Nutzung“ inzwischen schon über 90 Prozent reduziert worden.

Der Deutsche Tierschutzbund ruft die Bevölkerung dazu auf, gegen die geplanten Massaker bei dem Botschafter von Kanada zu protestieren und gleichzeitig kanadische Produkte und Reisen zu boykottieren. Mit seiner Kampagne „Pelz tötet“ klärt der Deutsche Tierschutzbund unter anderem darüber auf, dass der Kauf von Pelz-Besatz an Schuhen und Jacken den Tod von Millionen Pelztieren, u. a. Robben, zur Folge hat.

Unter www.tierschutzbund.de kann die Anschrift der kanadischen Botschaft und ein entsprechender Protestbrief abgerufen werden. Dort sind auch weiterführende Informationen zum Thema und zur Kampagne „Pelz tötet“ erhältlich.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V. Pressestelle Baumschulallee 15, 53115 Bonn Telefon: (0228) 604960, Telefax: (0228) 6049640

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