Pressemitteilung | (VDE) Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.

BMBF und VDE prĂ€sentieren die "Invent a Chip"-PreistrĂ€ger / Jugendliche zeigen ihre ChipentwĂŒrfe zum JubilĂ€um des Wettbewerbs in Darmstadt

(Frankfurt am Main) - Ein SchĂŒlerwettbewerb schreibt Erfolgsgeschichte: Seit zehn Jahren richten das Bundesministerium fĂŒr Bildung und Forschung (BMBF) und der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) "Invent a Chip" aus. Der Wettbewerb startete im FrĂŒhjahr mit einer Rekordbeteiligung von 2.900 Teilnehmern, darunter 30 Prozent MĂ€dchen.

Insgesamt wurden ĂŒber 600 Projektideen eingereicht. Gefragt waren diesmal auch Ideen zur ElektromobilitĂ€t. Jetzt stehen die Sieger dieses Wettbewerbes fĂŒr SchĂŒlerinnen und SchĂŒler ab der 8. Jahrgangsstufe fest. "Jugendliche entwerfen ihre eigenen Mikrochips und gestalten die Zukunft. Sie haben spannende Ideen und begeistern sich fĂŒr Innovationen. Gerade die ElektromobilitĂ€t ist gegenwĂ€rtig ein sehr attraktives Thema hierfĂŒr", sagte StaatssekretĂ€r Dr. Georg SchĂŒtte vom BMBF anlĂ€sslich der Preisverleihung beim Mikrosystemtechnik-Kongress in Darmstadt. Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer, VDE-Vorstandsvorsitzender, stellte fest: "Im Mittelpunkt steht das praktische Chipdesign gepaart mit wissenschaftlicher KreativitĂ€t."

Die wichtige Rolle der Mikrochips im Bereich der ElektromobilitĂ€t zeigt besonders anschaulich das Sieger-Projekt "IndukLoad". Colin de Vrieze (18) vom Carl-Fuhlrott-Gymnasium in Wuppertal landete mit seinem Mikrochip, der das Laden von Elektromobilen effektiver gestalten soll, auf Platz Eins und erhĂ€lt ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro. Der von ihm entwickelte Chip hat die Aufgabe, den berĂŒhrungslosen Ladeprozess ĂŒber Spulen zu steuern und dabei die Energie aus dem Netz möglichst effektiv einzusetzen. Der SchĂŒler hat bereits Kontakte zur Industrie hergestellt und Interesse daran, seine Idee auch nach dem Wettbewerb fortzufĂŒhren. FĂŒr Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer ist das keine Seltenheit: "Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder erlebt, dass die Sieger weitermachen. Sie starten ein Studium in diesem Bereich und ergreifen ihre Chancen, knĂŒpfen Kontakte zur Industrie und bringen ihre Ideen und damit auch den technischen Fortschritt voran." Mit diesem Ziel war der Wettbewerb vor zehn Jahren gestartet, der Nachwuchs sollte fĂŒr Innovationen und neue Technologien begeistert werden. Zwölf Teams hatten in diesem Jahr die Chance, in einem dreitĂ€gigen Workshop an der Leibniz UniversitĂ€t Hannover mit Profis das Chipdesign zu erlernen. Auf dem Weg zum eigenen Mikrochip haben die PreistrĂ€ger viel Zeit investiert, sie lernten auch die Grundlagen der Hardwarebeschreibungssprache Verilog. Kevin LĂ€ufer (18) vom Gymnasium am HoptbĂŒhl in Villingen beschĂ€ftigte sich intensiv mit der prĂ€zisen Steuerung von Robotern mit AllseitenrĂ€dern und kreierte einen Omni-Wheel-Drive-Controller. Sein Chip bescherte dem SchĂŒler den mit 2.000 Euro dotierten zweiten Platz. Dieser Controller ermöglicht es einem Roboter mit AllseitenrĂ€dern, ein Ziel ĂŒber eine gerade Fahrt zu erreichen.

Die bessere Nutzung der Sonnenenergie stand fĂŒr den Drittplazierten Jannik Springer (16) vom StĂ€dtischen Gymnasium Rheinbach im Fokus. Er realisierte eine Überwachung von Solaranlagen, die ihm ein Preisgeld von 1.000 Euro einbrachte. Der prĂ€mierte Chip ĂŒberwacht die Spannung und Temperatur der Solarzellen und ermöglicht damit eine rasche Erkennung von fehlerhaften Zellen. Den mit 2.000 Euro dotierten Sonderpreis des BMBF fĂŒr das Projekt mit der grĂ¶ĂŸten Industrierelevanz gewannen Patrick Moog (15), Benedict Schleyer (15) und Adrian Gehrig (16) vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt fĂŒr ihren "Autoenergiesparchip". Der Chip berechnet aus Umdrehungszahl, Geschwindigkeit, Art und LĂ€nge der Strecke, Tankinhalt, Akkustatus und Sonneneinstrahlung, ob ein Vollhybridauto mit Solarzelle am Zielort ankommt, und ermöglicht damit eine möglichst sparsame Fahrweise. StaatssekretĂ€r Georg SchĂŒtte vom BMBF: "Mikrochips sind unverzichtbar, unser technischer Fortschritt und ElektromobilitĂ€t sind ohne sie nicht vorstellbar. Es ist ein gutes Zeichen, dass der Nachwuchs schon mit guten Ideen und Forscherdrang in den Startlöchern steht."

Neben den Geldpreisen werden die Sieger mit einer Aufnahme ins Auswahlverfahren fĂŒr ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes sowie Kontakten zu Industrie und Hochschulen sowie Einladungen zu ProjektprĂ€sentationen auf Messen belohnt. Außerdem lĂ€dt die Robert Bosch GmbH die PrĂ€mierten zu einem mehrtĂ€gigen Praktikum nach Reutlingen ein. "Invent a Chip" wurde in der aktuellen Wettbewerbsrunde von zahlreichen Sponsoren unterstĂŒtzt: Bosch, Cassidian, Globalfoundries, Infineon, Mentor Graphics, Samsung, Siemens, X-FAB sowie dem VDE-Institut und der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.invent-a-chip.de.

Quelle und Kontaktadresse:
VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. Pressestelle Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt am Main Telefon: (069) 63080, Telefax: (069) 6312925

(tr)

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