BMUKN meldet Wolfsbestand als „günstig“ / NABU kritisiert politische Einflussnahme auf wissenschaftliche Meldung
(Berlin) - Der NABU zeigt sich irritiert über die nachträgliche Entscheidung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN), den Erhaltungszustand des Wolfs nun auch für die kontinentale biogeografische Region als „günstig“ zu melden. Große Teile dieser Region, insbesondere im Südwesten Deutschlands, sind weiterhin nahezu wolfsfrei.
„Schaut man sich die Verteilung der Wölfe in Deutschland an, wird deutlich, dass in Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg oder Thüringen nur eine Handvoll Wölfe leben. In Hessen hat der niedrige Bestand sogar wieder abgenommen. Dies als günstig zu bezeichnen, entspricht weder wissenschaftlichen Standards noch der Europäischen Rechtsprechung“, erklärt Marie Neuwald, NABU-Referentin für Wolf und Beweidung.
Der Europäische Gerichtshof hatte bereits im Fall Österreich klargestellt, dass für die Bewertung eines günstigen Erhaltungszustands nicht allein die Gesamtzahl der Tiere entscheidend ist, sondern auch die Situation auf lokaler Ebene. Der NABU fordert deshalb vom Ministerium Transparenz über die Bewertungsmaßstäbe, die der Entscheidung zugrunde liegen.
Neuwald betont zugleich, dass eine „günstige“ Bewertung kein Freibrief für eine generelle Wolfsjagd sei. „Diese Einstufung ist keine Obergrenze, sondern das absolute Mindestmaß, das gehalten werden muss. Um Weidetiere zu schützen, wird es auf wirksamen Herdenschutz vor Ort ankommen. Nur in den wenigen Fällen, in denen Wölfe trotz Schutzmaßnahmen Schäden verursachen, können rechtlich begründete Entnahmen infrage kommen. Eine allgemeine Jagd hingegen ersetzt keinen Herdenschutz.“
Weitere Informationen zum „günstigen Erhaltungszustand“ des Wolfes erhalten Sie unter: https://blogs.nabu.de/naturschaetze-retten/guenstiger-erhaltungszustand-wolf/
Die Wolfskarte aus den Monitoring-Jahren 2023/2024 finden Sie hier: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/deutschland/index.html
Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), Charitéstr. 3, 10117 Berlin, Telefon: 030 284 984-0

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