Pressemitteilung | Bundesverband öffentlicher Binnenhäfen e.V. (BÖB)

BÖB sieht Digitalisierung und Nachwuchsgewinnung als gemeinsame Zukunftsaufgabe

(Berlin/Braunschweig) - Auf seiner Jahrestagung in Braunschweig hat der scheidende Präsident des Bundesverbands Öffentlicher Binnenhäfen, Rainer Schäfer, gemeinsame Anstrengungen aller in der Logistik gefordert.

Rainer Schäfer betonte "Logistische Prozesse sind heute ohne digitale Unterstützung nicht mehr vorstellbar. Wir Binnenhäfen wollen die Digitalisierung auch für das System Wasserstraße voranbringen. Nur so kann durch weitere Effizienzsteigerungen eine durchgreifende Verlagerung auf das Binnenschiff gelingen und der Verkehrskollaps auf deutschen Autobahnen sowie manchen Eisenbahntrassen verhindert werden." Rainer Schäfer verwies hierbei auch auf die aktuelle Erstellung des Masterplans Binnenschifffahrt, die gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium und betroffenen Institutionen erfolgt.

Für eine erfolgreiche Verlagerung muss nach Einschätzung des Bundesverbandes der Transport über die Wasserstraßen in Deutschland flächendeckend digitalisiert werden. Bedenken müssen ausgeräumt, Infrastruktur geschaffen und veraltete Vorgaben geändert werden. Das Ziel einer Digitalisierung der Häfen ist nicht die Ablösung des Menschen, sondern die Unterstützung für ihn. Viele Prozesse können schnell über das Internet geregelt werden, wenn die digitale Infrastruktur leistungsfähig ist. Der Branchenverband fordert daher eine schnellere Versorgung der Häfen mit Glasfaserinfrastruktur.

Rainer Schäfer sieht daher für die Binnenhäfen einen klaren Weg. "Wir wollen eine nachhaltige Präsenz der Häfen in den sozialen Medien und den Herzen der Menschen erreichen. Auch eine gemeinsame Social-Media Strategie der Logistikakteure wäre an der Zeit. "

Eine Aufforderung erging an die Politik, die existierenden Pläne und Aktivitäten der Verkehrspolitik auf den Prüfstand zu stellen, um die Nachwuchsgewinnung zu ergänzen und sie zu einem ganzheitlichen integrierten Verkehrskonzept zusammenzufügen. Daher formulierte Schäfer seine Überlegungen: "Wir brauchen ein Update des "Masterplans Güterverkehr- und Logistik" zum 'Masterplan Logistik und Nachwuchs' und würden uns auch wünschen, dass der Logistikbeauftragte der Bundesregierung auch Logistik-Nachwuchsbeauftragter wird."

Einen praktischen Einblick in die Elektromobilität der Hafenstadt Braunschweig erhielten die Teilnehmer am Rande der Jahrestagung. Die Gäste wurden am 12. September 2018, durch den Elektrobus "emil" zur Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) gefahren. Seit 2014 wird in Braunschweig ein Stück Geschichte in der Entwicklung der Elektromobilität im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) geschrieben: Zum ersten Mal ging ein rein elektrisch betriebener Bus in den Braunschweiger Fahrgastbetrieb. Auf der 12 Kilometer langen Ringlinie M19, mit einer Umlaufzeit von rund 40 Minuten, verkehrte emil zunächst als zusätzlicher Einsatzbus. Mittlerweile ersetzen vier Elektro-Gelenkbusse regulär vier alte Diesel-Busse. Das besondere daran ist, dass die Elektrobusse mit 200 kW per induktiver Schnellladung innerhalb weniger Sekunden berührungsfrei geladen werden können. Die Schnellladestationen sind im Boden integriert und laden die Batterien der Elektrobusse immer wieder nach. Dazu fahren die emil-Elektrobusse die entsprechend ausgestatte Haltestelle an und kommen über dem sogenannten Ladepad zum Stehen. Während die Fahrgäste ein- und aussteigen oder im Bus sitzen bleiben, fährt der Bus sein Pick up/ Aufnahmepad über das in den Haltestellenboden eingelassene Ladepad aus. Die berührungslose, induktive Energieübertragung beginnt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband öffentlicher Binnenhäfen e.V. Anja Fuchs, Leiterin, Öffentlichkeitsarbeit Leipziger Platz 8, 10117 Berlin Telefon: (030) 39 88 19 81, Fax: (030) 340 60 85 53

(df)

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