bpa fordert Fachkräftestrategie nach Koalitionsbekenntnis zu neuen Personalschlüsseln
(Hamburg) - Der jüngst veröffentlichte rot-grüne Koalitionsvertrag für die neue Legislaturperiode der Hamburgischen Bürgerschaft könnte für mehr als 1.000 Pflegebedürftige in der Hansestadt eine gute Nachricht sein: Mit der geplanten Umstellung auf ein neues Personalbemessungsverfahren könnten vorhandene Plätze in dieser Größenordnung wieder genutzt werden. Das erwartet der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa).
"Das Personalbemessungssystem gibt den Pflegeeinrichtungen die Möglichkeit, statt der bisher starren Personalvorgaben den Einsatz ihrer Kräfte an den konkreten Unterstützungsbedarfen ihrer Bewohnerinnen und Bewohner auszurichten", erklärt die Vorsitzende der bpa-Landesgruppe Hamburg Karin Kaiser. "Damit können Plätze, die heute aufgrund des Fachkräftemangels freibleiben müssen, wieder belegt werden."
Wenn die Belegung der Pflegeeinrichtungen in Hamburg von derzeit durchschnittlich 88 Prozent steigen würde, könnte ca. 1.000 Pflegebedürftigen zusätzlich ein Heimplatz angeboten werden. "Das wäre eine enorme Entlastung für hilfesuchende Familien", so Kaiser.
Voraussetzung sei allerdings, dass neben den benötigten Fachkräften auch qualifizierte Assistenzkräfte in entsprechender Anzahl zur Verfügung stehen. "Wenn der Senat diese Umstellung zu einem Erfolg machen will, muss eine Personalstrategie folgen. Eine Kompetenzvermutung, mit der internationale Kräfte mit einer mindestens dreijährigen Ausbildung oder einem Studium sowie den entsprechenden Sprachkenntnissen sofort als Fachkräfte eingesetzt werden können, kann internationale Pflegekräfte schnell in die tägliche Versorgung bringen.
Für die Beschäftigung von qualifizierten Assistenzkräften muss die Substitutionsmöglichkeit nach dem Sozialgesetzbuch konsequent umgesetzt und für Hamburg weiterentwickelt werden. Das bedeutet zum Beispiel, dass auch Personen mit langjähriger Erfahrung und entsprechenden Fähigkeiten als qualifizierte Assistenzkraft eingesetzt werden können", fordert die bpa-Landesvorsitzende.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) - Bundesgeschäftsstelle, Friedrichstr. 148, 10117 Berlin, Telefon: 030 30878860