Branche befürchtet steigende Flugpreise / Geplante Erhöhung der Airport-Landeentgelte ist falsches Signal
(Berlin) - Flugreisen könnten schon in wenigen Monaten für die Bundesbürger wesentlich teurer werden. Der Grund: Zahlreiche Flughafenbetreiber in Deutschland wollen die Landeentgelte massiv anheben. So plant etwa der Betreiber des Frankfurter Flughafens, die Fraport AG, nach eigenen Angaben für 2010 eine Entgelterhöhung um 8,4 Prozent. Die deutsche Reisebranche befürchtet dadurch neuerliche massive Kostenbelastungen für Fluggesellschaften und explodierende Ticketpreise für Flugreisende. "Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit von Investitionen in den Ausbau etwa von Landebahnen und neuen Terminals ist eine Anhebung der Entgelte gerade jetzt das falsche Signal", kritisiert der Präsident des Deutschen ReiseVerbands (DRV), Klaus Laepple.
"Natürlich stehen Flughäfen wie Frankfurt vor einer großen Herausforderung, die geplanten Investitionen nicht nur termingerecht sondern auch finanziell zu realisieren. Aber gerade in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit müssen die Flugpreise stabil gehalten oder vielmehr gesenkt werden", mahnt der DRV-Präsident. Fluggesellschaften und Reiseveranstalter seien gezwungen, solche massiven Kostensteigerungen auf die Ticketpreise umzulegen: "Es ist leicht nachvollziehbar, dass Kostenerhöhungen in dieser Größenordnung auch erhebliche Auswirkungen auf die Ticketpreise und unsere Branche haben werden. Die Leidtragenden sind die Verbraucher. Das Fliegen und der Urlaub werden dann nicht mehr für Jedermann bezahlbar bleiben", befürchtet Laepple. Für Mai 2009 meldete die International Air Transport Association (IATA) bereits einen Rückgang der Passagierzahlen an deutschen Flughäfen von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Ein weiterer Rückgang im Flugverkehr treffe am Ende alle, so Laepple: "Eine Verteuerung der Reisen schadet den Reisenden und schränkt ihre Mobilität deutlich ein. Auch das ohnehin schon stark rückläufige Geschäftsreiseaufkommen dürfte durch eine Ticketverteuerung nochmals deutlich abnehmen - mit fatalen Auswirkungen auch auf die Flughäfen, die damit weniger Geld einnehmen würden.
Da ein noch weiterer Rückgang im Passieraufkommen nicht nur massiv Arbeitsplätze in der Touristik und der Luftfahrtbranche bedrohe, sondern auch Auswirkungen auf das Geschäft der Flughafenbetreiber hätte, appelliert der Präsident des Deutschen ReiseVerbands an die Flughäfen, ihre Pläne für die Entgelterhöhung nochmals zu überdenken.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV)
Sibylle Zeuch, Pressesprecherin
Albrechtstr. 10a, 10117 Berlin
Telefon: (030) 28406-0, Telefax: (030) 28406-30