Pressemitteilung | Deutscher Kulturrat e.V.

Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar / Der Schock saß tief, aber nicht tief genug

(Berlin) - Morgen (04. Februar) wird fünf Monate nach dem verheerenden Brand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar der Erweiterungsbau eröffnet. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, freut sich, dass mit der Eröffnung des Erweiterungsbaus wieder ein wichtiger Schritt zur Sicherung der nicht zerstörten und beschädigten Bestände der Herzogin Anna Amalia Bibliothek erreicht wird.

Bund und Länder haben nach den Katastrophen, die durch die Elbeflut im Sommer 2002 und den Brand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek im September 2004 vielfältige Aktivitäten entwickelt, um für die Zukunft Schäden durch solche Katastrophen zu minimieren. Der Bund will noch in diesem Jahr eine Fachkonferenz zur Frage, wo die Gefahrenpotenziale von Kultureinrichtungen liegen, finanzieren.

Trotz dieser großen Anstrengungen von Bund und Länder fordert der Deutsche Kulturrat, dass der nach der Weimarer Katastrophe angekündigte Nationale Aktionsplan zum Schutz von Kulturgut endlich in die Tat umgesetzt wird.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates Olaf Zimmermann sagte: „Der Schock saß tief als die Herzogin Anna Amalia Bibliothek ausbrannte und einmalige Bücher, Handschriften und Musikalien zerstört wurden. Aber offensichtlich saß der Schock nicht tief genug, denn der kurz nach dem Brand angekündigte Nationale Aktionsplan zum Schutz wertvoller Kulturgüter in Deutschland ist noch immer nicht auf den Weg gebracht. Unbestritten haben viele Bundesländer und auch der Bund wichtige Vorbereitungen zur Gefahrenabwehr unternommen. Jetzt kommt es darauf an, einen Nationalen Aktionsplan zu entwickeln, der sicherstellt, dass besonders die finanzschwachen Träger von gefährdeten Kultureinrichtungen in Lage versetzt werden, die notwendigen Schutzmaßnahme durchzuführen. Dafür ist die Solidarität aller gefordert.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kulturrat Chausseestr. 103, 10115 Berlin Telefon: 030/24728014, Telefax: 030/24721245

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