Pressemitteilung | Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) - Hauptstadtbüro Berlin
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Brandenburgs ÖPNV braucht klare Perspektiven durch gezielte Investitionen

(Berlin) - Der öffentliche Nahverkehr in Brandenburg steht an einem Wendepunkt: Busse und Bahnen sind für viele Menschen im Flächenland unverzichtbar, doch steigende Kosten, Investitionsstaus und unsichere Finanzierung gefährden das Angebot. Das neue Leistungskostengutachten des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) analysiert erstmals detailliert die Finanzierungsbedarfe im ÖPNV bis zum Jahr 2040 – und macht deutlich: Brandenburg braucht einen klaren Kurs und stabile Investitionen, um Mobilität überall im Land zu sichern.

Das Gutachten beschreibt in zwei Szenarien, wie sich der Finanzierungsbedarf im ÖPNV entwickelt – und welche Wirkung gezielte Investitionen entfalten können:
• Modernisierung 2040: Sicherung des Status quo und qualitative Verbesserungen bei Fahrzeugen und Infrastruktur
• Deutschlandangebot 2040: zusätzlich flächendeckender Angebotsausbau, neue Verkehre, bessere Erreichbarkeit

Beide Szenarien zeigen: Die Branche ist bereit, einen Eigenbeitrag zu leisten und ihre Angebote weiter auszubauen – wenn die Finanzierung bis 2040 verlässlich gesichert ist.
„Brandenburg steht vor einer haushaltspolitischen Richtungsentscheidung“, so Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des VDV. „Auch das ambitioniertere Deutschlandangebot ist kein Wunschtraum – es ist ein realistisches Zielbild für gleichwertige Lebensverhältnisse im ganzen Land. Wenn der Bund und die Länder ihren Beitrag leisten, kann öffentlicher Verkehr zum Rückgrat der bundesweiten und regionalen Mobilität werden.“

„In einem Flächenland wie Brandenburg muss öffentlicher Nahverkehr verlässlich, erreichbar und bezahlbar sein – überall und für alle“, ergänzt Birgit Münster-Rendel, Vorsitzende der VDV-Landesgruppe Ost. „Das Gutachten zeigt klar: Ohne dauerhafte finanzielle Aufstockung lassen sich weder der heutige Stand sichern noch Verbesserungen erreichen. Das ist eine politische Entscheidung – und sie muss jetzt getroffen werden.“

Die Ergebnisse des VDV-Leistungskostengutachtens für Brandenburg:

Szenario „Modernisierung 2040“ – Status quo sichern und Qualität erhöhen
• Fokus: Sanierung von Infrastruktur, Modernisierung der Flotten, digitale Prozesse
• +1 % mehr ÖPNV-Angebot, +7 % Nachfrage
• Finanzierungsbedarf steigt von 1,14 Mrd. € (2024) auf 2,04 Mrd. € (2040)
Szenario „Deutschlandangebot 2040“ – Angebot für alle, überall
• Einführung von Mindestbedienstandards im Busverkehr, mehr Angebot, dichtere Takte, bessere Anbindung ländlicher Räume
• Umsetzung des Deutschlandtakts im SPNV (z. B. bessere Verbindung Cottbus – Leipzig)
• +61 % mehr Angebot, +24 % mehr Nachfrage
• Güteklasse des ÖPNV verbessert sich von Schulnote 4,1 auf 3,1
• Für über ein Drittel der Bevölkerung verbessern sich die Erschließungsbedingungen um zwei Güteklassen
• Finanzierungsbedarf: 2,87 Mrd. € jährlich bis 2040, das sind +108 Mio. € pro Jahr mehr als heute
Ohne verlässliche und zusätzliche Finanzierung keine Verbesserungen

Brandenburgs ÖPNV braucht gezielte Investitionen – nicht nur für Sanierung, sondern für die flächendeckende Weiterentwicklung eines leistungsfähigen, kundenfokussierten Nahverkehrs. Besonders durch die enge Pendlerverflechtung mit Berlin ergibt sich ein hohes Potenzial. Die Nachfrage wächst, auch durch das Deutschland-Ticket. Nun müssen Infrastruktur und Angebot nachziehen. Das Gutachten liefert dafür eine fundierte Planungsgrundlage für Land, Kreise und Aufgabenträger. Es zeigt, wie der ÖPNV für eine bessere Erreichbarkeit im ganzen Land sorgt – von Elbe-Elster bis Uckermark. Und wie ein ÖPNV in Brandenburg aufgestellt sein muss, der Teilhabe, Standortqualität und Lebensrealitäten zusammenbringt.

Das ÖPNV-Gutachten für Brandenburg gibt es zum Download unter:
www.bewegt-uns-alle.de

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) - Hauptstadtbüro Berlin, Lars Wagner, Pressesprecher(in), Leipziger Platz 8, 10117 Berlin, Telefon: 030 399932-0

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