Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.

Brotpreise 2010 - Bäckerhandwerk im harten Wettbewerb

(Berlin) - Nein, es ist nicht nur der heiße Sommer und die 20-30 Prozent geringere Weizenernte, die den deutschen Bäckern das wirtschaftliche Überleben durch höhere Rohstoffpreise schwerer macht. Die tariflichen Löhne in den rund 14.500 Betrieben des deutschen Bäckerhandwerks mit 291.000 Mitarbeitern sind in den vergangen Jahren durchschnittlich um 2,5-3 Prozent gestiegen. Auch die Ausbildungsvergütung wurde 2008 und 2010 kräftig erhöht. Da die Personalkosten in Bäckereien, in denen noch richtig per Hand gebacken wird, den größten Kostenfaktor darstellen, fallen Erhöhungen in diesem Bereich besonders ins Gewicht. Darüber hinaus beeinflussen zusätzlich gestiegene Energiekosten die Preiskalkulation.

Trotzdem versuchen die Bäcker, ihre Preise stabil zu halten. Insofern ist noch nicht ausgemacht, dass die Preise tatsächlich steigen werden. Dies liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Unternehmers.

"Das Deutsche Bäckerhandwerk nimmt nicht den trockenen Sommer mit den gestiegenen Weizenpreisen als Alibi für Preiserhöhungen. In Wahrheit sind geringere Rohstoffeinkaufspreise auch in der Vergangenheit schon durch insgesamt gestiegene Kosten aufgesogen worden. Die Schere geht aber weiter auseinander, so dass jetzt für einige Betriebe der Zeitpunkt für moderate Anpassungen gekommen zu sein scheint." (Peter Becker, Präsident)

So gar nicht in die Diskussionslandschaft passen in diesem Zusammenhang Äußerungen des Bauernverbandes, der - wie schon in der Vergangenheit - die Situation für eine Preisrallye zugunsten seiner Mitglieder nutzen will.

Tatsächlich ist trotz der schwierigen Kostensituation der durchschnittliche Preis für Brot in den letzten zehn Jahren nur sehr moderat gestiegen. Und dies in einem Umfeld, in dem sich Rohstoff-Spekulanten, politische Förderentscheidungen und Missernten zu einem schwer kalkulierbaren Mix für das Bäckerhandwerk vereinigten. Die Bäcker haben aber immer versucht, hohe Qualität zu angemessenen Preisen zu bieten. Dies ist auch die Maxime für 2010.

"Insofern bleibt einerseits abzuwarten, wie sich die Rohstoffpreise weiter entwickeln werden und zum anderen, ob die betriebswirtschaftlichen Zwänge der Unternehmen wirklich zu höheren Preisen führen." (RA Amin Werner, Hauptgeschäftsführer)

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. Pressestelle Neustädtische Kirchstr. 7a, 10117 Berlin Telefon: (030) 2064550, Telefax: (030) 20645540

(el)

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