BUND baute riesiges Rettungsboot für Klimavertrag
(Bonn/Berlin) - Der BUND, deutsches Mitglied von Friends of the Earth International, baute in Bonn zur Weltklimakonferenz gemeinsam mit tausenden aus allen Teilen der Welt angereisten Aktivisten ein 30 Meter langes, sechs Meter breites und vier Meter hohes Rettungsboot für den Klimavertrag. Die Umweltschützer nagelten 2000 Holzplanken, auf die sie ihre Forderungen an den Klimagipfel geschrieben haben, auf einen vorgefertigten Schiffsrumpf.
"Rettet den Klimavertrag", "Nach Bush die Sintflut" oder "Don`t sink the world" ist auf Planken zu lesen, die u.a. aus Japan, den USA, Kanada, Neuseeland, Indien, Indonesien, Tansania und der Türkei stammen. Unter dem Motto "Kommt alle an Bord - Rettet den Klimavertrag" wurde das Klima-Rettungsboot gegen Samstagmittag in einem Demonstrationszug zum UN-Konferenzzentrum gebracht. Es wird dort bis zum Gipfel-Ende als Mahnmal für den Klimaschutz stehen.
Dr. Angelika Zahrnt, BUND-Bundesvorsitzende: "Wir bauen gemeinsam ein Rettungsboot für das Klimaabkommen, um den Konferenzteilnehmern zu zeigen, dass es höchste Zeit für einen wirksamen Klimaschutz ist. Schon heute spüren viele Menschen - vor allem in den armen Ländern der Welt - die schlimmen Folgen des Klimawandels. Dafür sind vor allem die Industrieländer verantwortlich. Die internationale Staatengemeinschaft muss jetzt handeln und ein Abkommen zur Bekämpfung der Klimakatastrophe verabschieden. Dabei darf es keine weiteren Verzögerungen und faulen Kompromisse geben."
Die Schiffbauer des Klima-Rettungsbootes fordern die japanische Delegation auf, auch ohne die USA das Kyoto-Protokoll umzusetzen. Das dürfe allerdings nicht damit erkauft werden, die anvisierten Klimaschutzziele aufzugeben. Denn nur wenn der Gipfel von Bonn zu tatsächlichen Verringerungen der globalen Treibhausgase führe, sei etwas für den Umweltschutz gewonnen.
Zahrnt: "Ein seriöses Kyoto-Protokoll ist der erste Schritt für einen wirksamen Klimaschutz. Nach und nach müssen dann strengere Reduktionsziele für die Treibhausgase folgen, damit die Emissionen in den Industrieländern bis 2050 um 80 Prozent verringert werden. Nur so besteht eine Chance, dass der Wetterbericht in Zukunft nicht immer häufiger zum Katastrophenbericht wird."
Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
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