BUND kritisiert Verleihung des Friedensnobelpreises an Atomenergiebehörde
(Berlin) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Vergabe des diesjährigen Friedensnobelpreises an die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) als nicht nachvollziehbar bezeichnet. Er wies darauf hin, dass die zivile Nutzung von Atomenergie nicht von der militärischen zu trennen sei. Ziel der IAEO sei es, die Kernenergie weltweit zu fördern. Damit sei sie verantwortlich für die Verbreitung von Nukleartechnologie und spaltbarem Material, das auch zur Erzeugung von Atomwaffen verwendet werden könne.
Gerhard Timm, BUND-Geschäftsführer: Die IAEO leistet zwar wichtige Arbeit bei der Kontrolle von Nuklearwaffen und Uranaufbereitung. Gleichzeitig ermöglicht sie es jedoch Ländern wie Indien, Israel, Südafrika, Pakistan und möglicherweise Nord-Korea, Atomwaffen auf Basis der zivilen Atomkraftnutzung zu entwickeln. Damit übernimmt die Atombehörde eine Doppelrolle, die die Verleihung des Friedensnobelpreises äußerst fragwürdig macht. Dieser innere Widerspruch muss beendet werden. Was wir brauchen, ist eine internationale Organisation, die die Verbreitung jedweder Atomtechnik eindämmt.
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Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
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Telefon: 030/275864-0, Telefax: 030/275864-40
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