Pressemitteilung | BUND e.V. - Bundesverband - Bund fĂĽr Umwelt und Naturschutz Deutschland

BUND weist Forderungen nach Ende des Atomausstiegs zurĂĽck

(Berlin) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Forderung der vier großen Energiekonzerne und von Vertretern der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie sowie Ver.di, die Laufzeiten für Atomkraftwerke zu verlängern, zurückgewiesen. Diese wurde laut einer heutigen Agenturmeldung den Koalitionsverhandlern von Union und SPD in einem Brief zugestellt. Der BUND rief Ver.di und die IG-BCE dazu auf, sich von der Forderung zu distanzieren. Eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken stünde dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energie und Investitionen in mehr Energieeffizienz entgegen. Aufgrund des hohen Unfallrisikos von Atomkraftwerken und der nicht gelösten Probleme der Endlagerung müssten im Gegenteil die deutschen Atomkraftwerke so schnell wie möglich abgeschaltet werden.

Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: „Die Stromkonzerne distanzieren sich mit ihrer Forderung klar von der geltenden Ausstiegsvereinbarung. Ihnen geht es um reine Gewinnmaximierung. Es liegt in der Verantwortung der Gewerkschaften, sich nicht zum Handlanger der Atomindustrie zu machen. Es kann nicht sein, dass die Gewerkschaften ein Zurück in die atomare Steinzeit unterstützen und damit die Interessen von Hunderttausenden von Arbeitnehmern bei den erneuerbaren Energien vernachlässigen.“

Auch zum Klimaschutz könne die Atomkraft nicht beitragen. Eine Laufzeitverlängerung in Deutschland würde nur die Investitionen in ein modernes Energiesystem hinausschieben. Anders als in dem von RWE, E.ON, Vattenfall Europe und Energie Baden-Württemberg mit verfassten Papier behauptet, führe ein Weiterbetrieb der Atomkraftwerke nicht zu Preissenkungen im Strommarkt. Vor der Wahl hätten die Stromkonzerne selbst erklärt, dass sie ihre Strompreise auch bei einem Ausstieg aus dem Atomausstieg nicht senken würden.

Der BUND sieht in der Forderung, Gorleben als Atommüllendlager einzurichten und den niedersächsische Schacht Konrad als Lagerstätte für schwach- und mittelradioaktive Stoffe zu nutzen, ein unverantwortliches Risiko. Beide Standorte seien als Endlager nicht geeignet.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Rüdiger Rosenthal, Pressesprecher Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Telefon: (030) 275864-0, Telefax: (030) 275864-40

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