Pressemitteilung | BUND e.V. - Bundesverband - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

BUND zu Koalitionsverhandlungen: Natur- und Umweltschutz müssen gestärkt werden

(Berlin) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erwartet von einer großen Koalition verstärkte Anstrengungen beim Schutz von Natur und Umwelt. In einem den Parteivorsitzenden Merkel, Stoiber und Müntefering heute zugestellten Brief benannte die BUND-Vorsitzende Angelika Zahrnt den sich abzeichnenden Klimawandel als „die größte umweltpolitische Herausforderung“. Um möglichen Klimakatastrophen vorzubeugen müsse die Energieversorgung konsequent umgestellt werden. „Wir müssen weg von umweltschädlichen und unsicheren fossilen Energieträgern wie Kohle und Öl hin zu erneuerbaren Energien“, schrieb Zahrnt.

Die neue Bundesregierung müsse ein nationales Minderungsziels für Treibhausgase von 40 Prozent bis zum Jahr 2020 beschließen. In der jetzigen Form beibehalten werden müsse das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit seinen anspruchsvollen Ausbauzielen für Strom aus Wind, Sonne und Biomasse. Dringend notwendig sei auch ein Verzicht auf längere Laufzeiten für Atomreaktoren und der Abbau umweltschädlicher Subventionen wie der Eigenheimzulage und der Entfernungspauschale. Die neue Bundesregierung müsse zudem dafür sorgen, dass dem Mehrheitswillen der Bürger Rechnung getragen werde und sie sich auch künftig garantiert gentechnikfrei ernähren könnten. Zu einer verbraucherorientierten Politik gehöre auch der Schutz vor gefährlichen Chemikalien. Eine große Koalition müsse sich deshalb für eine wirksame EU-Chemikalienverordnung einsetzen.

Der BUND erwartet von einer neuen Regierung außerdem, dass 125 000 Hektar bundeseigene und national bedeutsame Naturschutzflächen verbindlich gesichert werden. Als Sofortmaßnahme verlangt der Umweltverband ein Verkaufsmoratorium für diese Flächen.

Nicht zuletzt müsse Deutschland seine internationale Verantwortung zur Stärkung einer sozialen und ökologischen Politik wahrnehmen. „Wir setzen darauf“, heißt es in dem Brief an die Parteispitzen, „dass Sie den Anteil der Entwicklungshilfe auf 0,7 Prozent des Bruttosozialprodukts erhöhen, Exportsubventionen für die Landwirtschaft einstellen und eine Liberalisierung der Weltmärkte auf dem Rücken der sozial Schwachen und auf Kosten der Umwelt verhindern.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Rüdiger Rosenthal, Pressesprecher(in) Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Telefon: (030) 275864-0, Telefax: (030) 275864-40

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