Pressemitteilung | Bundesarchitektenkammer e.V. (BAK)

Bundesarchitektenkammer für Erhalt des Münchner Olympiastadions

(Berlin) - Mit dem geplanten Umbau des Münchner Olympiastadions droht nicht nur der Verlust eines Wahrzeichens der Stadt, sondern eines zentralen Symbols für das Selbstverständnis der alten Bundesrepublik. Von München ging 1972 ein Signal an die Welt: für ein neues, offenes, demokratisches Deutschland. Als Träger dieser Botschaft und als Monument der Weltarchitektur muss das Olympiastadion in seiner Substanz erhalten bleiben. Deshalb plädiert das Präsidium der Bundesarchitektenkammer für die Beschränkung auf eine Überdachung der Osttribüne oder den Neubau eines Fußballstadions an einem anderen Ort.

Die vom Freistaat Bayern, der Landeshauptstadt München sowie den Vereinen FC Bayern und TSV 1860 München beabsichtigte Umgestaltung des Olympiastadions zu einer reinen Fußballarena ist architektonischer Unsinn. Durch den Neubau der Tribünen und das Einziehen eines zusätzlichen Zuschauerrangs würde der Bezug des Stadions als "offenes Oval" zum Olympiapark - ein wesentlicher Entwurfsgedanke der Architekten Behnisch & Partner - zerstört. Frei Ottos berühmtes Zeltdach, ein Meilenstein der Konstruktionskunst, verlöre über einem neuen Hängedach seine Funktion.

Zum geplanten Umbau gibt es Alternativen, eine kleine und eine große Lösung: Den Forderungen des Fußballweltverbandes FIFA für die Weltmeisterschaft 2006 wäre mit einer Überdachung der Osttribüne Genüge getan, zum Beispiel mit einem mobilen Dach. Ein Neubau, dem ein offener Architektenwettbewerb vorgeschaltet werden müsste, ließe sich an anderer Stelle errichten. Er wäre in kürzerer Zeit zu realisieren als ein Umbau des Olympiastadions.

Das Präsidium der Bundesarchitektenkammer ruft die Verantwortlichen auf, die Umbaupläne für das Münchner Olympiastadion zu stoppen.


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Anmerkung: Die Münchner Initiative "Bürgerbegehren Olympiastadion" bedarf ideeller und finanzieller Unterstützung aus dem gesamten Bundesgebiet. Protestbriefe können an folgende Personen gerichtet werden: Herrn Oberbürgermeister Christian Ude, Neues Rathaus, Marienplatz 8, 80331 München, Fax: 089/233-25445 und Frau Stadträtin Christiane Thalgott, Blumenstraße 28b, 80331 München, Fax: 089/233-27888. Kopien bitte an: Bürgerbegehren Olympiastadion, Postfach 100326, 80077 München, Fax: 089/21031137. Spenden erreichen das "Bürgerbegehren Olympiastadion GbR" bei der Deutschen Bank 24 (BLZ 700 700 24) unter der Konto-Nr. 200 96 60.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarchitektenkammer (Bundesgemeinschaft der Architektenkammern) Dr. Claudia Schwalfenberg Referentin für Öffentlichkeitsarbeit Askanischer Platz 4 10963 Berlin Telefon: 030/2639440 Telefax: 030/26394490

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