Pressemitteilung | Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI)

Bundesgesundheitsministerium agiert unlogisch

(Berlin) - „Endlich räumt das Bundesgesundheitsministerium ein, dass eine Hauptursache des Finanzdefizits der gesetzlichen Krankenversicherung Einnahmeprobleme sind.“ Mit diesen Worten kommentierte Henning Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) die am 5. März vorgelegte GKV-Finanzentwicklung im Jahr 2002.

Leider würden wieder die Arzneimittel in den Vordergrund geschoben, um die Defizite auf der Ausgabenseite zu erklären, kritisierte Fahrenkamp: „Dieses populistische und reflexartige Anprangern der Arzneimittelausgaben hat bei der Vorlage von GKV-Zahlen bereits eine negative Tradition. Obwohl die Arzneimittel diesmal bei den Ausgabensteigerungen wieder erst an vierter Stelle rangieren, werden sie aber wie immer an erster Stelle als Verursacher genannt.“

Nach Angaben des BPI-Hauptgeschäftsführers resultiert die Ausgabensteigerung bei Arzneimitteln zum großen Teil aus der Strukturkomponente, also der verstärkte Verschreibung neuer höherpreisiger Präparate. „Wer Fortschritte in der pharmazeutischen Therapie will, muss dies in Kauf nehmen. Fortschritt zum Nulltarif gibt es nicht“, erklärte der BPI-Hauptgeschäftsführer.

Als „vollkommen unlogisch“ bezeichnete es Fahrenkamp, wenn das Ministerium einerseits den Ausgabenanstieg bei den Arzneimitteln beklage und andererseits eine Positivliste einführen wollen: „Der Effekt der Strukturkomponente würde noch weiter verstärkt, weil viele bewährte und preisgünstige Präparate künftig nicht mehr verordnungsfähig sein sollen. Die Ärzte müssen dann auf höherpreisige Medikamente ausweichen.“

Zur Lösung der GKV-Finanzprobleme trage eine Arbeitsmarktreform eher bei, so der BPI-Hauptgeschäftsführer, als die ständigen dirigistischen Eingriffe in das Gesundheitssystem. Diese führten nur dazu, dass die deutsche Pharmaindustrie immer mehr in die Knie gehe und der Pharmastandort Deutschland weiter an Bedeutung verliere.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) , HGSt Robert-Koch-Platz 4 10115 Berlin Telefon: 030/279090 Telefax: 030/2790361

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