Pressemitteilung | Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) - Hauptgeschäftsstelle

Bundeshaushalt 2025: Verbändebündnis fordert sofortige Erhöhung der Trassenpreisförderung um 75 Mio. Euro

(Berlin) - Ein breites Bündnis von 18 Verbänden aus Wirtschaft, Industrie und Handel fordert vom Bund eine sofortige Erhöhung der Trassenpreisförderung um 75 Millionen Euro im Bundeshaushalt 2025 sowie eine grundlegende Reform des Trassenpreissystems. Die Unterzeichner des vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) koordinierten Schreibens machen deutlich, dass vor allem der Schienengüterverkehr durch die steigenden Trassenpreise zunehmend existenziell bedroht ist. „Bei den Kosten für Gütertransporte entscheiden oft schon Centbeträge darüber, ob die Güter per LKW oder Bahn transportiert werden. Durch permanent steigende Trassenpreise verlieren wir Aufträge an die Straße. Das ist ein klarer Wettbewerbsnachteil für die Branche, der zur existenziellen Bedrohung für immer mehr Güterbahnen wird. Hier ist nun der Bund gefordert. Der wachsende Wettbewerbsnachteil der Schiene muss durch eine höhere Trassenpreisförderung in den Haushalten 2025 und 2026 ausgeglichen werden“, so VDV-Vizepräsident Joachim Berends.
Je nach Kunde und Destination können die Trassenkosten einen Anteil von bis zu 20 Prozent an den Frachtpreisen ausmachen. Eigenkapitalerhöhungen, die der Bund für die DB InfraGO beschließt, verschärfen die Situation, da die Kosten aus der Verzinsung des Eigenkapitals und Änderungen bei den Abschreibungen gesetzmäßig zu einer Erhöhung der Trassenpreise führen. Der VDV, als Branchenverband der Bahnen des Schienengüterverkehrs und des Personenverkehrs, fordert deshalb zusammen mit weiteren Verbänden aus Industrie und Wirtschaft eine sofortige Fortschreibung und Aufstockung der Trassenpreisförderung. Konkret werden allein im Schienengüterverkehr 350 Millionen Euro für das Jahr 2025 benötigt.

„Eine sofortige Aufstockung der Trassenpreisförderung ist unerlässlich. Das lässt sich allein daran ablesen, dass die Trassenpreise für einen Standardgüterzug im Schienennetz des Bundes im Dezember 2024 plötzlich um rund 16 Prozent angestiegen sind. Ab Mitte Dezember 2025 droht ein Anstieg um weitere acht beziehungsweise 35 Prozent. Das konkrete Ausmaß ist auf Grund laufender Rechtsstreitigkeiten aktuell noch offen, was die Unsicherheit auf dem Markt zusätzlich erhöht“, erklärt VDV-Geschäftsführerin Nicole Knapp.

Verschiedene Effekte und politische Entscheidungen haben in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die Infrastrukturkosten für eigenwirtschaftliche Eisenbahnverkehre trotz der Förderung zunehmend gestiegen sind beziehungsweise steigen. Die Unterzeichner des Schreibens drängen deshalb zusätzlich zur sofort notwendigen Erhöhung der Trassenpreisförderung auch auf eine grundsätzliche Reform des Trassenpreissystems. Der VDV hat dazu bereits zwei Vorschläge erarbeitet und wird diese in die politische Diskussion um eine Neujustierung des Trassenpreissystems einbringen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) - Hauptgeschäftsstelle, Kamekestr. 37-39, 50672 Köln, Telefon: 0221 57979-0

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