Bundesjugendtag: dbb Jugend wirbt um gewerkschaftlichen Nachwuchs
(Berlin) - Der dbb Bundesvorsitzende Peter Heesen hat die gewerkschaftlichen Jugendorganisationen ermutigt, sich aktiv den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen. Wer dem Nachwuchs Rechte und Ressourcen in der Zukunft sichern will, muss jetzt seine Stimme erheben, sagte Heesen auf dem 16. Bundesjugendtag der dbb jugend am 27. Mai 2005 in Berlin. Heesen kritisierte den Umgang mit Berufseinsteigern im öffentlichen Dienst. Diese sähen sich oft mit existenziellen Nöten konfrontiert. So seien allein die Anwärterbezüge im Beamtenbereich seit 1990 im Durchschnitt um über 25 Prozent abgesenkt worden und würden heute nur noch zwischen 35 und 51 Prozent der Eingangsbesoldung betragen. Das ist nicht zumutbar, sagte Heesen. Angesichts der demographischen Entwicklung müsse alles getan werden, um in den nächsten Jahren die besten Nachwuchskräfte für den öffentlichen Dienst zu gewinnen.
Die Jugendorganisation des dbb will die Modernisierung des öffentlichen Dienstes weiter vorantreiben und ihre politische Handlungsfähigkeit ausbauen. Der wiedergewählte Vorsitzende Dietmar Knecht sagte auf dem Bundesjugendtag, den Jugendorganisationen komme für die künftige Entwicklung aller Mitgliedsgewerkschaften des dbb angesichts der jetzigen Altersstruktur wachsende Bedeutung zu. Deshalb müsse die Nachwuchsorganisation noch stärker in die Arbeit des dbb eingebunden werden. Wir werden laut und deutlich, kündigte Knecht vor den mehr als 200 Delegierten an. So schnell wie möglich solle ein Konzept zur Nachwuchsgewinnung für den dbb erarbeitet werden.
Die dbb jugend vertritt die Interessen junger Beschäftigter im öffentlichen Dienst und bei privaten Dienstleistern wie Bahn und Post. Mit 150 000 Mitgliedern im Alter zwischen 16 und 27 Jahren ist sie einer der größten Jugendgewerkschaftsverbände in Deutschland. Der Bundesjugendtag stand in diesem Jahr unter dem Motto Neue Wege - nur mit uns. Neben dem Vorsitzenden Knecht (Jugend der Gewerkschaft der Lokomotivführer) wurden als seine Stellvertreter Christian Beisch (Jugend der BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft), Thomas Löwe (Bundesjugendvorsitzender Deutsche Verwaltungsgewerkschaft) und Uwe Klapproth (stellvertretender Bundesvorsitzender Junge Polizei) gewählt. Ferner beschloss der Bundesjugendtag, höchstes Gremium der dbb jugend, straffere Arbeits- und Organisationsstrukturen.
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