Pressemitteilung | Erwerbslosen Forum Deutschland

Bundeskanzlerin Angela Merkel erhält Kunstwerke und einen offenen Brief / „Vom Geben und Nehmen, oder warum wir unsere Gesellschaft neu definieren müssen“

(Bonn) - Weihnachten beginnt für Bundeskanzlerin Angela Merkel dieses Jahr bereits Mitte November, wenn sie rund 1.000 Päckchen auspacken darf, die ihr Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland schicken. Zu dieser frühen Weihnachtsbescherung hatte die im August gegründete Aktion „Kunststimmen gegen Armut“ aufgerufen. Sie wollen damit ein Zeichen gegen die Un-Reformen der Agenda 2010, Hartz IV und die fortschreitende Armut in Deutschland setzen.

Buch (Rhein-Lahn-Kreis) - Dem Aufruf, ein persönliches Kunstwerk zu den Themen „Hartz IV, neue Armut und daraus resultierende Emotionen“ zu schaffen, sind nicht nur künstlerisch tätige Menschen, sondern auch Menschen, die direkt die Auswirkungen der Un-Reformen der Agenda 2010 zu spüren bekommen haben. Mehr als 1.000 Teilnehmer meldeten sich seit dem Aufruf vom 1. September den Aktionsinitiatoren an. Auf der Webseite von „Kunststimmen gegen Armut“ ist eine Auswahl der Werke zu sehen, die Bundeskanzlerin Angela Merkel zum 15. November 2007 erhält.

Anfang November sendeten die vier Initiatoren der Aktion, Thomas Baier, Bettina Gladisch, Anne Radstaak und Mona Schwenker, einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin, Bundestagsabgeordnete sowie Vorstandsvorsitzende der größten, börsenotierten Unternehmen Deutschlands. Im Schreiben „Vom Geben und Nehmen, oder warum wir unsere Gesellschaft neu definieren müssen“ ziehen die vier Künstler eine Bilanz der deutschen Innenpolitik aus Sicht des Bürgers:

Politikverdrossenheit, Reformmüdigkeit, Resignation und fortschreitende Armut. Sie fordern darin einen Wertewandel und eine neue Gesellschaft, in der die persönliche Stärke eines jeden Menschen unabhängig von materiellem Besitz und eine Grundsicherung für jeden Menschen. Die weiteren Punkte lauten Einführung von Mindestlöhnen und Abschaffung von Spitzengehältern, konsumkritisches Verhalten, kontrolliertes Wachstum, Schutz von Umwelt, Natur, Rohstoffen und menschlicher Arbeitskraft sowie die Findung umweltschonender Technologien.

„Ein Wertewandel wird nur dann erfolgreich sein,“ so Anne Radstaak, eine der Initiatoren, „wenn Deutschland den Mut aufbringen wird, diesen Wandel mutig und vorbildhaft zu leben und in andere Nationen zu tragen. Es wird weltweit ein Wandel stattfinden, ähnlich wie die Grünen-Bewegung in den 80er Jahren - damals von der Öffentlichkeit als “Spinner” tituliert – die den initialgebenden Auslöser für umweltfreundliche Politik gegeben hat. Heute nimmt Deutschland, global gesehen, eine der Vorreiterrollen für umweltschonende Technologien ein. Genauso wird Deutschland innerhalb der nächsten 20 Jahre die Vorreiterrolle für soziale und gerechte Gesellschaften einnehmen. Und es erfordert Mut im globalen Miteinander. Denn letztendlich werden auch die vermeintlichen Sieger – ob nun in Asien, USA oder Russland angesiedelt – zu Verlieren, wenn wir aufgrund von Klimawandel, Umweltzerstörung, Verdrängungsmachtkämpfen und perfidem Materialismusglauben die Grundlage für alles Leben zerstört haben: den Planeten Erde.“

Um der Bundesregierung einen Eindruck zu geben, dass uneigennütziges Geben Voraussetzung für jede soziale Gesellschaft ist, erhalten Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Regierungskabinett die Werke als frühes Weihnachtsgeschenk.

Das Erwerbslosen Forum Deutschland unterstütz ausdrücklich diese Aktion und verweist auf die erfolgreiche Zusammenarbeit bei den Anfang Oktober stattgefundenen Aktionskamp (Zahltag – Schluss mit den ARGE(n) Schikanen) vor der Kölner ARGE. Für die Verleihung des goldenen „A“ steuerten „Kunststimmen gegen Armut“ ein Ölgemälde bei, dass dem Chef der Kölner ARGE überreicht wurde. „Zahlreiche Künstler sind mittlerweile auf Hartz IV angewiesen und können eigentlich gar nicht mehr ihren Beruf nachgehen. Hartz IV hat es geschafft, dass sich Kunst nur noch an konsumorientierten Verkaufskennzahlen orientiert. Die Förderung und der besondere Schutz für die Kunst schwindet mit der AGENDA 2010 dahin“, so Martin Behrsing, Sprecher des Erwerbslosen Forum Deutschland.

Quelle und Kontaktadresse:
Erwerbslosen Forum Deutschland Martin Behrsing, Sprecher, Presse Schickgasse 3, 53117 Bonn Telefon: (0228) 2495594, Telefax: (0228)

(el)

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