Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.
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Bundesminister Alois Rainer äußert sich zu Tierschutzthemen / Deutscher Tierschutzbund kritisiert mangelnde Konsequenz

(Bonn) - Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer hat sich heute in einem Interview (Quelle: Rheinische Post) zu aktuellen Tierschutzthemen geäußert. Dabei sprach er u.a. über die geplante Videoüberwachung  auf Schlachthöfen sowie über die finanzielle Unterstützung von Tierheimen. Dazu kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes:

„Seit Jahren sind die Herausforderungen im Tierschutz offensichtlich und aktenkundig. Möglicherweise hat der Bundesminister noch nicht alle relevanten Unterlagen gesichtet. Sein aktuelles Interview lässt bislang lediglich erste Ansätze einer Tierschutzpolitik erkennen – eine konsequente Umsetzung bleibt jedoch aus.

Alois Rainer kündigt die auch im Koalitionsvertrag versprochene Videoüberwachung auf Schlachthöfen an, nimmt kleinere Schlachthöfe davon jedoch aus. Dabei ist klar: Der Tod bedeutet für jedes Tier Leid, unabhängig davon, ob die Schlachtung in einem kleinen oder großen Betrieb erfolgt. Der Weg in den Tod darf nicht mit zusätzlichem Leid verbunden sein. Konsequenter Tierschutz wäre eine Überwachung auf allen Schlachthöfen.

Zudem ist die Videoüberwachung allein nur die halbe Miete. Entscheidend sind auch Betäubungs- und Schlachtmethoden: Solange Tiere für den menschlichen Konsum sterben müssen, sollten Schlachter die Tiere schneller, sicherer und schmerzfreier betäuben können. Dafür braucht es verbesserte und schonendere Verfahren, die der Gesetzgeber verbindlich vorschreibt.

„Kunstrasen scheint dem Bundesminister wichtiger als das Leben von Hunden und Katzen“

Beim Thema Tierheime lehnt der Minister eine finanzielle Förderung durch den Bund ab und verweist auf das föderale Prinzip. Abgesehen davon, dass er damit vertragsbrüchig handelt – denn im Koalitionsvertrag sind Investitionshilfen für Tierheime ausdrücklich versprochen –, misst er hier mit zweierlei Maß. So finanziert der Bund gleichzeitig Sportstätten mit einer Milliarde Euro, obwohl auch dies eine kommunale Aufgabe ist. Kunstrasen scheint der Bundesregierung und dem Bundesminister wichtiger zu sein als das Leben von Hunden und Katzen. Das ist eine bittere Erkenntnis aus diesem Interview. Es gibt ein Staatsziel Tierschutz, dem der Bundesminister verpflichtet ist. Ein Staatsziel Sport hingegen existiert nicht.

Den illegalen Welpenhandel beschreibt der Bundesminister zwar zutreffend als dramatisch, aber bietet bislang keine konkrete Lösung.

Herr Bundesminister, da geht mehr – viel mehr!“

*Quelle: Landwirtschaftsminister Rainer: „Bin gegen künstliche Verteuerung von Fleisch": https://rp-online.de/politik/deutschland/landwirtschaftsminister-rainer-bin-gegen-kuenstliche-verteuerung-von-fleisch_aid-140472785

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V., In der Raste 10, 53129 Bonn, Telefon: 0228 604960

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