Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

Bundesrat hat ILO-Übereinkommen für Hausangestellte ratifiziert / Möllenberg: "Hausangestellte schützen"

(Berlin) - Die Ratifizierung des Übereinkommens 189 über menschenwürdige Arbeit für Hausangestellte heute im Bundesrat hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) begrüßt. Der NGG-Vorsitzende Franz-Josef Möllenberg hat dazu erklärt:

"Die deutschen Gesetze entsprechen zwar formal den Mindestvorgaben der Internationalen Arbeitsorganisation ILO, Angestellten in Privathaushalten die gleichen Rechte einzuräumen wie anderen abhängig Beschäftigten. Es ist trotzdem enorm wichtig, dass Deutschland dieses internationale Abkommen über Mindeststandards ratifiziert hat, weil besonders die Menschenrechte von Frauen und Mädchen - oft mit Migrationshintergrund, die in Privathaushalten arbeiten, verletzt werden und sie vor Willkür und Ausbeutung geschützt werden müssen.
Nun muss dies aber auch umgesetzt werden, denn die Realität in Deutschland sieht düster aus: 95 Prozent der im Haushalt arbeitenden Frauen und Männer arbeiten schwarz. Sie erhalten damit weder eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall noch erwerben sie Ansprüche in der Renten- oder der Arbeitslosenversicherung. Wer sie beschäftigt, hinterzieht Steuern.

Haushaltshilfen, die, die man sonst nicht sieht, müssen raus aus der Illegalität. Jetzt muss die Politik handeln, damit auch im Privathaushalt sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zum Standard wird.
Wie Regelungen für diese vermeintlich unregelbaren Arbeitsverhältnisse aussehen können, zeigt seit vielen Jahrzehnten der Tarifvertrag, den die Gewerkschaft NGG mit dem Arbeitgeber DHB - Netzwerk Haushalt abgeschlossen hat."

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptverwaltung Pressestelle Haubachstr. 76, 22765 Hamburg Telefon: (040) 38013-0, Telefax: (040) 3892637

(tr)

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