Bundesregierung muss Handlungsempfehlungen des Kinder- und Jugendberichtes umsetzen
(Berlin) - Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert die Bundesregierung auf, die Handlungsempfehlungen des 12. Kinder- und Jugendberichtes zügig umzusetzen. In der heutigen (19. Januar 2007) Debatte im Deutschen Bundestag muss die Regierung klar und unmissverständlich darlegen, wie sie die Lebenssituation junger Menschen in Deutschland nachhaltig verbessern will, erklärt Dr. Heide-Rose Brückner, Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Kinderhilfswerkes. Der Kinder- und Jugendbericht mahnt insbesondere die Situation von Kindern an, die in Armut leben. Hier müssen endlich Anstrengungen unternommen werden, um auch diesen Kindern beispielsweise eine gleichberechtigte Teilhabe an Bildungsprozessen zu ermöglichen, so Brückner weiter.
Der 12. Kinder- und Jugendbericht zum Thema Bildung, Betreuung und Erziehung vor und neben der Schule hebt den engen Zusammenhang zwischen ökonomisch benachteiligten Lebenslagen von Familien und dem Bildungsniveau der Eltern hervor. Er weist auf den hohen Stellenwert von Bildung für die individuelle Lebensbewältigung hin und wirft die Frage auf, wie heutzutage vorhandene Armuts-Bildungs-Spiralen durchbrochen werden können. Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht einen der wesentlichen Ansatzpunkte in dieser Frage in einem Konzept des Länger gemeinsam lernen. Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen besuchen nicht die Schulen, die ihren Fähigkeiten entsprechen. Unser Schulsystem führt vielfach geradewegs zu einer Bildungsdiskriminierung, bei der die Kinder aus so genannten bildungsfernen Schichten, Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder mit Behinderungen auf der Strecke bleiben. Deshalb brauchen wir eine gemeinsame Schule für alle Kinder und Jugendlichen, und dies bis zum Ende der Pflichtschulzeit.
Wichtig ist es dabei aber auch, auf die Lernfreude und die Kompetenzen der Kinder zu setzen. Schule muss sich an den Bedürfnissen der Kinder orientieren. Das Deutsche Kinderhilfswerk setzt sich dafür ein, dass überall dort, wo Kinder und Jugendliche betroffen sind, sie in die Gestaltung ihrer Lebenswelt einbezogen werden. Das gilt auch für die Gestaltung des Schullebens. Ihre Beteiligung ist der Schlüssel zu einer demokratischen Gesellschaft.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
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