Pressemitteilung | Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)

Bundesverband Erneuerbare Energie zu Kritik des Verbandes der Chemischen Industrie: Chemieindustrie profitiert vom EEG

(Berlin) - Zu Äußerungen des Präsidenten des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Werner Wenning, in der Ausgabe vom 07. Juli 2006 der Süddeutschen Zeitung erklärt Johannes Lackmann, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien: "Zu Recht beklagt der VCI hohe Energiepreise und den fehlenden Wettbewerb zwischen den Energieversorgern als deren Ursache. Die hohen Stromkosten seiner Branche auch den Erneuerbaren Energien anzulasten, ist aber ein nicht haltbarer Vorwurf. Die in seinem Verband organisierten Unternehmen fielen bereits bislang unter die Härtefall-Regelung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Mit der jetzigen Novellierung des EEG wird die energieintensive chemische Industrie nochmals um einen dreistelligen Millionenbetrag entlastet. Dies kommt einer direkten Subvention durch die übrigen Verbraucher gleich. Denn mit der EEG-Umlage finanzieren die Stromverbraucher den Umstieg auf Erneuerbare Energien und vermeiden die Umweltfolgekosten fossiler Energien. Die chemische Industrie beteiligt sich mit der neuen Härtefallregelung nur noch minimal an der Finanzierung der Umweltschäden, die aus ihrem Energieverbrauch resultieren."

Die chemische Industrie in Deutschland profitiert massiv vom Boom der Erneuerbaren Energien. Die Rotorfertigung in der Windkraftbranche und die Photovoltaikindustrie sind Absatzmärkte für die chemische Grundstoffindustrie. Die Vorwürfe des VCI, die Förderung Erneuerbarer Energien sei für hohe Strompreise verantwortlich geht ins Leere, weil Erneuerbare Energien schon heute eine preisdämpfende Wirkung auf dem Strommarkt haben. An der Leipziger Strombörse kann dieser Effekt beispielsweise an Tagen mit einer hohen Windstrom-Einspeisung an niedrigeren Preisen abgelesen werden.

Das EEG ist ein ausgesprochen günstiges Klimaschutzinstrument. Bisher hat etwa der Emissionshandel um 25mal höhere CO2-Vermeidungskosten verursacht. Bis 2012 wird das EEG weitere 52 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Der Emissionshandel fordert im gleichen Zeitraum von Industrie und Stromerzeugung nur eine Reduktion um 15 Millionen Tonnen. Damit entlastet der Ausbau Erneuerbarer Energien die Industrie bis 2012 um rund 4,2 Milliarden Euro. Ohne EEG müsste sie CO2-Zertifikate in diesem Wert einkaufen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) Milan Nitzschke, Geschäftsführer Teichweg 6, 33100 Paderborn Telefon: (05252) 939800, Telefax: (05252) 52945

(bl)

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