Bundesweites Integrationsprogramm gefordert / Präsident Neher eröffnet Integrationskongress in Berlin
(Berlin) - Für eine differenzierte Migrations- und Integrationspolitik sprach sich der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, anlässlich der Eröffnung des Kongresses Zuwanderung und Integration gestalten Zukunft gewinnen in Berlin aus. Es sei ein großer Fortschritt, dass nach langen Jahren der Diskussion jetzt ein breiter gesellschaftlicher Konsens über die Notwendigkeit von Integration bestehe. Diese müsse nun als gesellschaftliche und politische Querschnittsaufgabe begriffen und umgesetzt werden.
Ziel sei dabei ein umfassendes Integrationsprogramm, das das Engagement von Bund, Ländern, Kommunen und Wohlfahrtsverbänden erfordere. Leider sei ein solches zur Zeit nicht in Sicht. Besorgt äußerte sich Neher über finanziellen Kürzungen für Integrationsleistungen auf Bundes- und Länderebene. So zeichne sich ab, dass einige Bundesländer ihren Beitrag zur Migrationsberatung erheblich zurücknehmen würden. Dies gefährde nachhaltig alle Bemühungen um eine systematische Integrationspolitik und verursache langfristig zusätzliche soziale Probleme und damit erhöhte Kosten. Neher forderte den Bund auf, seine Zuständigkeit nicht auf die Erstintegration zu beschränken, wie im Zuwanderungsgesetz vorgesehen. Er müsse auch zukünftig Verantwortung für die Integration der Migranten tragen, die bereits länger im Land lebten. Neher erinnerte an das Engagement der kirchlichen Wohlfahrtsverbände in der Migrationsberatung. So habe allein die Caritas im Jahr 2003 25 Millionen Euro an Eigenmittel eingebracht. Er forderte die Politik auf, die Erfahrung und Kompetenz der Wohlfahrtsverbände angemessen in der Neustrukturierung der Integrationslandschaft zu berücksichtigen.
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