Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Buntenbach: „Zug der Erinnerung“ gehört mitten in die Öffentlichkeit

(Berlin) - Der DGB kritisiert die Blockadehaltung der Bahn, die den Halt des „Zugs der Erinnerung“ am Berliner Hauptbahnhof ablehnt.

„Die Erinnerung an die Deportation darf nicht versteckt werden, sondern gehört mitten in die Öffentlichkeit“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Freitag in Berlin und bezeichnete das Verhalten der Bahn als „Armutszeugnis“. „Wir fordern die Verantwortlichen der Bahn auf, den Widerstand gegen den Halt am Hauptbahnhof aufzugeben und wenigstens dem Anliegen von Bundesverkehrsminister und Bundesnetzagentur zu folgen, die eine angemessene Präsentation am Hauptbahnhof gefordert hatten.“

In dieser Woche hat der Bundestag an die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes 1933 erinnert. Die faktische Abschaffung der parlamentarischen Demokratie war die Grundlage für Ausgrenzung, Vertreibung und Ermordung vieler Millionen Menschen im Namen Deutschlands in den Konzentrations- und Vernichtungslagern. „Ohne eine funktionierende Infrastruktur, inklusive der Reichsbahn, wären die Deportationen nicht möglich gewesen“, betonte Buntenbach. „Gerade vor diesem Hintergrund sollte die Bahn die Aufarbeitung der Vergangenheit ernst nehmen und bei der Diskussion um den Halt des Zuges in der Hauptstadt nicht technische Hindernisse vorschieben.“

Der „Zug der Erinnerung“, den auch der DGB unterstützt, will mit seiner Ausstellung insbesondere Jugendlichen und Schulklassen die Möglichkeit geben, sich über die Deportation in die Vernichtungslager zu informieren. An den bisherigen Haltepunkten in Deutschland schauten sich mehr als 40.000 Menschen die Ausstellung an.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand Axel Brower-Rabinowitsch, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: (030) 24060-0, Telefax: (030) 24060-324

(tr)

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