Busunfall in Griechenland: Schlecht gesicherte Ladung auch in Deutschland ein Todesrisiko / Versicherer fordern obligatorische Ausbildung für Trucker
(Berlin) - Schlechte Ladungssicherung war höchstwahrscheinlich die Ursache für das schwere Busunglück in Griechenland, bei dem 21 Kinder getötet wurden.
Der Auslöser dieses Unfalls waren Spanplatten, die - soweit bekannt - auf kurvenreicher Strecke von der Ladefläche eines Lkw-Anhängers gerutscht waren. Nach Erkenntnissen der deutschen Versicherer hätte dieser Unfall genauso gut in Deutschland passieren können. Bei Ladungssicherungskontrollen und bei Lkw-Unfällen fallen Transporte von Spanplatten immer wieder negativ auf. Angesichts der Ladungssicherungsmisere in Europa fordern die Transportversicherer im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) eine obligatorische Ladungssicherungsausbildung für Fahrer, Verlader, Spediteure und die Polizei.
Schadenverhütungsexperten der deutschen Versicherer warnen seit Jahren vor Leichtfertigkeit bei der Ladungssicherung: Gemeinsame Kontrollen mit der Polizei hatten in der Vergangenheit immer wieder ergeben, dass rund 70 Prozent aller Lkw-Ladungen, die einer Sicherung bedürfen, schlecht gesichert sind. 40 Prozent davon derart katastrophal, dass davon eine Gefahr für Dritte ausgeht.
Wie kommt es zu einem solchen Unfall wie in Griechenland? Fährt ein Lkw mit konstanter Geschwindigkeit, wirken auf seine Ladung kaum Kräfte. Muss der Lkw bremsen oder ein Ausweichmanöver durchführen, wird die Lkw-Ladung relativ zum Fahrzeug beschleunigt. Ohne ausreichende Reibung und/oder Ladungssicherungsmaßnahmen, bremst sich das Fahrzeug "unter der Ladung heraus". Im Klartext: Die Ladung verrutscht, stößt an die Stirn- oder Bordwand des Lkw, kann diese durchbrechen und auf die Straße fallen.
Wie eine gute und sichere Sicherung von Ladung durchzuführen ist, zeigt das Ladungssicherungshandbuch des GDV. Hier sind unter anderem auch Fotos von Unfällen mit Spanplattenladung zu sehen, die nur durch viel Glück weniger tragisch endeten als der in Griechenland. Hier werden aber auch Informationen zur guten Sicherung von Spanplatten gegeben. Weitere Infos im Internet unter http://www.tis-gdv.de/tis/lshb/inhalt.htm
Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)
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