Pressemitteilung | (bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

bvse-Forum Schrott beschäftigt sich mit VW-SiCon-Verfahren / Übergangsregelungen wird es nicht geben

(Bonn) - „Wer auf Übergangsregelungen hofft, wird enttäuscht werden und wer - zumal als Verband - den Eindruck erweckt, dass es zu Übergangsregelungen kommen könnte, handelt unverantwortlich. Bund und die Länder sind sich einig, dass es dazu nicht kommen wird“, erklärte der Abteilungsleiter im Ministerium für Umwelt und Forsten des Landes Rheinland Pfalz und Vorsitzender der LAGA, Dr. Gottfried Jung, im Gespräch mit bvse-Mitgliedsunternehmen zu Spekulationen, wonach die in der Altautoverordnung festgelegten Recyclingquoten aufgeweicht werden könnten.

Jung, der den bvse als einen Verband bezeichnete, der inhaltlich bestens profiliert sei, begrüßte es, dass der Verband seine Aktivitäten nun auch im Bereich der Schrottwirtschaft mit seinem neuen Forum Schrott intensiviere.

Hintergrund der aktuellen Diskussionen sind die Bemühungen der Automobilindustrie, die gemäß der Altautoverordnung vorgeschriebenen Recyclingquoten ab 2006 bzw. 2015, einzuhalten. Die Shredderbetreiber als Abfallerzeuger und -besitzer sind zusammen mit den Wirtschaftsbeteiligten - wozu die Automobilindustrie zählt - für die Einhaltung der Quoten verantwortlich.

Im ersten bvse-Schrott-Forum ging es unter anderem um den VW-SiCon-Prozess. Heiner Guschall, Geschäftsführer der SiCon GmbH aus Hilchenbach, erläuterte den Forumsteilnehmern eingehend das gemeinsam mit VW entwickelte und derzeit stark diskutierte Verfahren zur Shredder-Rückstandsaufbereitung. Das Verfahren, seit mehreren Jahren in einer Technikumsanlage im belgischen Willebroek erprobt, soll nun nach dem Willen von VW großtechnisch umgesetzt werden. Dazu hat VW zusammen mit der Salzgitter AG eine gemeinsame Gesellschaft, die Car Cycling GmbH, gegründet, die in einer auf dem VW-SiCon-Prozess basierenden Pilotanlage in Salzgitter pro Jahr über 100.000t Shredderrückstände verwerten wird. Guschall führte weiter aus, dass der Verwertungsanteil bei Altfahrzeugen von derzeit maximal 80 Prozent, mit Hilfe dieses vorrangig auf die stoffliche Verwertung abzielenden Verfahrens auf 95 Prozent gesteigert werden könne.

Laut Guschall bietet VW mit seinem Verfahren der europäischen Shredderwirtschaft ein gesamthaftes Konzept zur gezielten mechanischen Aufbereitung und Verwertung von Shredderrückständen an. Es werden Produkte für eine vorrangig stoffliche Verwertung gewonnen, mit denen Primärrohstoffe ersetzt werden können. Der Prozess basiert auf einem modularen Aufbau, wobei die einzelnen Module jeweils individuell auf die jeweiligen Anforderungen (Shredderbetreiber/Produktabnehmer) angepasst werden können. Heiner Guschall: „Mit Hilfe eines Aufbereitungsverfahrens für das Maschinen und Komponenten eingesetzt werden, die bereits im Markt erhältlich und hinreichend erprobt sind, werden drei definierte Produkte erzeugt, Shreddergranulat, Shredderflusen und Shreddersand, für die verschiedene sichere Abnehmer vorhanden sind.“

Mit dem für alle Rückstandsbesitzer offen angebotenen Verfahren, so Guschall, zeige VW sein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. Man wolle den Kreislauf aus umweltgerechter Produktion, sauberem Betrieb und weitgehender Verwertung zusammen mit der Recyclingwirtschaft schließen, wobei die gesetzlichen Anforderungen mit höchster Kosteneffizienz erfüllt werden sollten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) Hohe Str. 73, 53119 Bonn Telefon: 0228/988490, Telefax: 0228/9884999

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