Pressemitteilung | Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE)

BWE begrüßt Luxcara-Entscheidung für europäische Turbinen

(Berlin) - Der Investor Luxcara hat bekanntgegeben, sein Offshore Windenergie-Projekt in der Nordsee nun doch mit Windenergieanlagen eines europäischen Herstellers umsetzen zu wollen. Den Vertrag mit dem chinesischen Unternehmen Ming Yang habe man auslaufen lassen. BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek begrüßt die Entscheidung.

Bärbel Heidebroek: “Dass Luxcara das Projekt Waterkant nun doch mit Turbinen aus europäischer Fertigung realisieren möchte, ist eine gute Nachricht für eine sichere Energiewende und die europäische Wertschöpfung, die wir ausdrücklich begrüßen. Die Umsetzung eines so großen Projektes mit chinesischen Windenergieanlagen hätte einen gefährlichen Präzedenzfall für den Eintritt chinesischer Unternehmen in den deutschen Markt geschaffen. Aufgrund der umfangreichen Subventionen, die chinesische Hersteller vom Staat erhalten, besteht kein Level-Playing-Field im Markt. Zudem sind wichtige Fragen der Informationssicherheit und des Fremdzugriffs auf die Anlagensteuerung noch immer nicht geklärt. Es ist folgerichtig, dass man sich nun doch für europäische Anlagen entschieden hat.”

Der von Luxcara geplante Offshore-Windpark Waterkant soll eine Leistung von rund 300 Megawatt erbringen, insgesamt geht es bei dem Auftrag für die Offshore-Parks Waterkant und Waterekke um ein Gesamtvolumen von 116 Windenergieanlagen. Erst vor Beginn der parlamentarischen Sommerpause sorgte die gescheiterte Offshore-Ausschreibung für eine breite Diskussion. Der Grund dafür sind veränderte Marktbedingungen. Eine Anpassung des Ausschreibungsdesigns ist daher erforderlich, um den Ausbau der Offshore-Windenergie wieder auf Kurs zu bringen. “Der Einschätzung, das Scheitern der Ausschreibung sei auf mangelnde europäische Produktionskapazitäten für Offshore-Turbinen zurückzuführen, widersprechen wir deshalb entschieden.
In den kommenden Monaten muss das Potenzial des Net Zero Industry Act (NZIA) vollständig genutzt und angewandt werden. Die Energiewirtschaft ist kritische Infrastruktur. Deshalb kann man es sich nicht erlauben, hier Türen - und seien es auch nur Hintertürchen - in die europäische Energiewirtschaft offen zu lassen”, so Heidebroek. “Die Politik muss jetzt aus wettbewerblichen, industriestrategischen und sicherheitspolitischen Gründen Weichenstellungen treffen und klare Rahmenbedingungen für die Wirtschaft schaffen. Eine starke, heimische Industrie ist ein zentraler Resilienz- und Sicherheitsfaktor in einer zunehmend unberechenbaren globalen Gemengelage”, so die BWE-Präsidentin abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE), Wolfram Axthelm, Geschäftsführer(in) Politik und Kommunikation, EUREF-Campus 16, 10829 Berlin, Telefon: 030 212341210

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