Chancengleichheit in der chemischen Industrie
(Mannheim) - Die Sozialpartner BAVC und IG BCE wollen mit der Veranstaltung Chancengleichheit in der chemischen Industrie für ihren auf Freiwilligkeit beruhenden Weg zur Verwirklichung der Chancengleichheit Zeichen für künftige gesetzgeberische Initiativen setzen.
Um insbesondere den kleinen und mittelständigen Unternehmen Impulse für ein Chancengleichheits-Management zu geben, zeigen die Chemie-Sozialpartner hierfür die vielfältigen Möglichkeiten für betriebliche Handlungsfelder zur Verwirklichung von Chancengleichheit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf. Damit erhalten die Unternehmen Hilfestellung, ihren betriebsspezifischen Lösungsweg zu finden.
Die beiden Sozialpartner haben sich zur Fortsetzung ihres gemeinsamen Weges zur Verwirklichung der Chancengleichheit auf Folgendes verständigt:
Neue Konzepte für Personalplanung und entwicklung erhalten in der Zukunft eine größere Bedeutung. Um Beschäftigungschancen für Frauen zu erhöhen, sollte der Frauenanteil an betrieblicher Weiterbildung deutlich erhöht werden. Es geht darum, dass Personalverantwortliche dafür Sorge tragen, dass Frauen bei der Besetzung von Fach- und Führungspositionen stärker Berücksichtigung finden.
Der fortschreitende Strukturwandel in den Unternehmen stellt Personalverantwortliche und Betriebsräte vor große Herausforderungen. Bei den letzten Betriebsratswahlen konnte beispielsweise der Anteil der Betriebsrätinnen erheblich gesteigert werden. Dieses Ergebnis führt damit auch zu einem Veränderungsprozess auf dem Weg zu mehr Chancengleichheit.
Flexible Arbeitszeitgestaltung ist ein entscheidender Faktor für mehr
Beschäftigungschancen von Frauen und Männern und unterstützt die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Durch das Angebot von Teilzeit
haben Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen die Möglichkeit, Arbeit und
familiäre Verpflichtungen in Einklang zu bringen oder aber Zeit in ihre
Weiterbildung zu investieren.
Beispielsweise empfiehlt es sich, Betriebsvereinbarungen zur
Vereinbarkeit von Beruf und Familie abzuschließen, die auch Maßnahmen
zur Chancengleichheit von Frauen und Männern vorsehen.
Die Chemie- Sozialpartner empfehlen den Unternehmen, das Angebot der Vereine TOTAL E-QUALITY und des "Audit Familie und Beruf " zu nutzen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Unternehmen bei der Verwirklichung eine an Chancengleichheit ausgerichteten Unternehmenskultur zu unterstützen.
Gender-Mainstreaming im Unternehmen bedeutet, bei allen Entscheidungen
die Lebenssituationen und die Interessen von Frauen und Männern von
vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen.
Das Berufswahlverhalten junger Frauen sollte sich nicht mehr auf die
zehn klassischen Berufe beschränken. Der Girls´Day ist eine
unterstützenswerte Initiative, um junge Frauen auch für
technisch-naturwissenschaftliche Berufe zu interessieren.
Die beiden Sozialpartner begrüßen die aktuellen Initiativen von Bund, Länder oder Kommunen-, notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um das Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen und Ganztagsschulen bedarfsgerecht zu erhöhen und damit für die notwendigen Rahmenbedingungen für Familien zu sorgen.
Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Königsworther Platz 6
30167 Hannover
Telefon: 0511/7631-0
Telefax: 0511/76 31-713
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