Pressemitteilung | dbb beamtenbund und tarifunion - Bundesleitung

Chef des Robert-Koch-Instituts plädiert für mehr Bundeskompetenz in der Seuchenabwehr

(Berlin) - Für eine größere Verantwortung des Bundes in der Seuchenabwehr hat sich der Präsident des Robert-Koch-Institutes (RKI) in Berlin, Reinhard Kurth, ausgesprochen. „Eine Verstärkung der Kompetenzen des Bundes wäre wünschenswert“, sagte der Chef der zentralen Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention dem „dbb magazin“ (Oktober-Ausgabe). „Das würde den Abstimmungsbedarf verringern und schnelleres Handeln erlauben. Vor allem bei Entscheidungen über die Bevorratung von Medikamenten oder Impfstoffen wäre das hilfreich, aber auch bei bundesweiten Gesundheitsgefahren.“

Oft habe der Föderalismus seine Vorteile, so der RKI-Chef - beispielsweise bei kleineren Krankheitsausbrüchen - ,wenn die Gesundheitsämter vor Ort selbst entscheiden müssten, weil sie die Situation am besten kennen.
Aber mit Blick auf die derzeit viel diskutierte Gefahr einer möglichen weltweiten Grippewelle fügte Kurth hinzu: „Auch bei der gegenwärtigen Rechtslage ist allen Beteiligten klar, dass bei einer Pandemie ein bundesweit einheitliches Vorgehen notwendig ist, etwa beim Verbot von Massenveranstaltungen.“

Kurth forderte zugleich, den Öffentlichen Gesundheitsdienst „ausreichend zu finanzieren“. Als Beispiele für die „wichtigen Aufgaben“ in diesem Bereich führte der RKI-Präsident unter anderem den Aufbau eines neuen Systems zur infektionsepidemiologischen Überwachung und den Erhalt der Angebote für kostenlose, anonyme und freiwillige HIV-Tests an.
„Kurzfristiges Sparen ist hinterher oft teurer“, warnte Kurth. Auch Aufgaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes wie Prävention, Gesundheitserziehung,
Kinder- und Jugendgesundheit sowie Umweltmedizin „müssen ausreichend finanziert sein“.

Das ganze Interview ab Anfang Oktober unter
http://www.dbb.de/htm/25_203_DEU_HTML.htm

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Beamtenbund e.V. Beamtenbund und Tarifunion (dbb) Cornelia Krüger Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin Telefon: 030/40815400, Telefax: 030/40814399

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