„Chemikalienpolitik muss Anwenderindustrien in den Blick nehmen“
(Frankfurt am Main) – Zum Chemikalien Aktionsplan der EU-Kommission sagt Dr. Sarah Brückner, VDMA Abteilungsleiterin Umwelt und Nachhaltigkeit:
• „Maschinen- und Anlagenbauer haben durchschnittlich mehr als tausend Einzelteile in komplexen Produkten – mit oft langen und internationalen Lieferketten. Der Chemikalien Aktionsplan muss diesen Realitäten Rechnung tragen. Ohne frühzeitige und differenzierte Berücksichtigung der Perspektiven der Anwenderindustrien drohen Innovationshemmnisse, Investitionsrückgänge und ein gefährlicher Verlust an Wettbewerbsfähigkeit.“
• „Wir fordern daher, dass der Chemikalien Aktionsplan eine verbindliche Risk Management Option Analysis (RMOA) als Standardinstrument vorsieht. Bevor Substanzen reguliert werden, müssen alle Optionen systematisch geprüft und Auswirkungen auf ganze Wertschöpfungsketten berücksichtigt werden. Das schafft Transparenz, Verlässlichkeit und schützt Europas Industriestandort.“
• „Gerade das PFAS-Beschränkungsverfahren unter REACH zeigt, wie schwierig die Umsetzung wird, wenn regulatorische Konzepte nicht auf die Praxis abgestimmt sind. Mehrjährige Entscheidungsprozesse, fehlende Substitute, unklare Übergangszeiträume und eine intransparente Kommunikation zu mehr als zehntausend Stoffen machen deutlich: Der Gesetzgeber darf nicht an der Realität des industriellen Alltags vorbeiplanen.“
• "Die Regulierung von Chemikalien gehört in die Chemikaliengesetzgebung – nicht in parallel laufende Rechtsvorschriften. Genauso dürfen auch Definitionen für Stoffgruppen wie ‚most harmful substances‘ oder ‚substances of concern‘ nicht ohne klare Kriterien und abgestimmte Bewertungen in unterschiedliche Gesetze einfließen.“
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA), Holger Paul, Leiter(in) Kommunikation, Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main, Telefon: 069 66030