Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

CO2 Emissionen in Deutschland im Jahr 2005 deutlich gesunken

(Berlin) - Die CO2 Emissionen sind in Deutschland im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr temperaturbereinigt um 2 Prozent auf rund 872 Millionen Tonnen gesunken, so der aktuelle Wochenbericht 12/2006 des DIW Berlin. Einen so hohen Rückgang hat es seit Mitte der 90er Jahre nicht gegeben. Dies ist in erster Linie auf den geringeren Primärenergieverbrauch als Folge der hohen Energiepreise, aber auch auf den wachsenden Anteil von erneuerbaren Energien und Erdgas zurückzuführen. Wieweit der Anfang 2005 gestartete europaweite Emissionshandel dazu beigetragen hat, lässt sich noch nicht beurteilen. Der gesamte CO2-Ausstoß in Deutschland hat sich gegenüber dem Jahr 1990 temperaturbereinigt um 17 Prozent verringert. Deutschland ist damit eines des wenigen Industrieländer, in denen die CO2 Emissionen seit Anfang der 90er Jahre deutlich reduziert werden konnten, wenn auch das frühere nationale Reduktionsziel von 25 Prozent weit verfehlt wurde. Zum Nachlassen der klimaschutzpolitischen Anstrengungen besteht somit kein Anlass.

Den größten Beitrag zum Rückgang der absoluten CO2 Emissionen seit 1990 haben Energiesektor und Industrie geleistet. Der Verkehr und die privaten Haushalte haben dagegen nur vergleichsweise wenig zur Emissionsminderung beigetragen. Da sie nicht dem Emissionshandel unterliegen, sind deshalb für diese Sektoren spezielle Minderungsmaßnahmen notwendig. Stärker als die absoluten CO2 Emissionen ist die gesamtwirtschaftliche Emissionsintensität - also das Verhältnis der temperaturbereinigten CO2 Emissionen zum realen Bruttoinlandsprodukt - zurückgegangen. Die wichtigste emissionssteigernde Komponente war seit Anfang der 90er Jahre das gesamtwirtschaftliche Pro-Kopf-Einkommen, sie fiel in der Periode 2000 bis 2005 aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstums vergleichsweise niedrig aus. Bei den CO2 Emissionen je Einwohner liegt Deutschland noch immer mehr als zweieinhalb mal so hoch wie der weltweite Durchschnitt, auch wenn dies nur etwa die Hälfte dessen ist, was in den USA pro Kopf emittiert wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Renate Bogdanovic, Referentin, Pressestelle Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin Telefon: (030) 89789-0, Telefax: (030) 89789-200

(sk)

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