Corona-Krise: 8,7 Prozent weniger Strom... als Anfang März wird zurzeit in Deutschland verbraucht / In anderen Ländern sind die Verbrauchsrückgänge noch stärker
(Berlin) - Eine stark gedrosselte Industrieproduktion, leere Bürogebäude, geschlossene Restaurants und Geschäfte - die Maßnahmen, um die Corona-Pandemie einzudämmen, wirken sich auch deutlich spürbar auf den Stromverbrauch in Deutschland und anderen Ländern aus. Während anfangs nur moderate Rückgänge sichtbar wurden, sank der Stromverbrauch in den vergangenen rund zwei Wochen deutlich. Das macht sich vor allem im Vergleich zu den Vorwochen bemerkbar: In der vergangenen Woche (KW 13) lag der Stromverbrauch um 7,4 Prozent niedriger als in der ersten Märzwoche (KW 10). Betrachtet man die ersten drei Tage der laufenden Woche (KW 14) beträgt der Rückgang gegenüber der KW 10 sogar 8,7 Prozent.
Auch in den anderen europäischen Ländern wirken sich die Folgen der Corona-Pandemie auf den Stromverbrauch aus - zum Teil deutlich stärker als in Deutschland: In Italien lag der Verbrauch in den ersten drei Tagen der laufenden Woche (KW 14) 30 Prozent unter dem vier Wochen zuvor (KW 10). In Frankreich waren es 20 Prozent, in Spanien 19 Prozent und in den Niederlanden 18 Prozent.
Da die Menschen nun mehr Zeit zu Hause verbringen und viele im Homeoffice arbeiten, ist zwar von einem erhöhten Stromverbrauch in privaten Haushalten sowie an Internetknoten und Rechenzentren auszugehen, durch den weggefallenen Stromverbrauch der Industrie wird dieser Anstieg jedoch überkompensiert.
Hinweis:
Die dargestellten Verbrauchsveränderungen beziehen sich auf den Gesamtstromverbrauch und sind nicht bereinigt um Saison- oder Temperatureffekte. Dadurch sind die Veränderungen keine ausschließliche Folge der aktuellen Corona-Krise. In der Regel haben aber saisonale oder witterungsbedingte Effekte deutlich geringeren Einfluss auf den Stromverbrauch, so dass die Veränderungsraten eine aussagekräftige Indikation darstellen.
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