Dänisches Euro-Votum negatives Signal für Euro-Image
(Berlin) Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, Berlin, hat die am 28. September erteilte Absage der dänischen Bevölkerung an den Euro bedauert. Die mit starken Imageproblemen kämpfende Gemeinschaftswährung hätte einen positiven Impuls durch den Beitritt eines wirtschaftlich starken Partners gebraucht. Auch hätte ein zustimmendes dänisches Votum über den Euro die noch ausstehenden Volksbefragungen in Schweden und Großbritannien günstig beeinflussen können. Der Pressesprecher des VÖB, Dr. Stephan Rabe erklärte, es sei nun wünschenswerter denn je, dass Großbritannien und Schweden der gemeinsamen Währung baldmöglichst beiträten. Der Verband sei gleichwohl zuversichtlich, dass sich der zuletzt im Aufwind befindliche Wechselkurs des Euro gegenüber dem Dollar trotz des dänischen Votums stabilisieren werde.
Positiv bewertet der VÖB die Aufforderung der Europäischen Kommission, Unternehmen in den Kandidatenländern für den Beitritt zur Europäischen Union sollten sich frühzeitig auf die Einführung der neuen Gemeinschaftswährung in Euroland vorbereiten. Dagegen erwartet der VÖB, dass die Einführung der Gemeinschaftswährung in den Kandidatenländern allenfalls langfristig erfolgen könne. Grundsätzlich sei der Wunsch nach zügiger vollständiger Integration der Beitrittsstaaten in die Europäische Union aus politischer Sicht verständlich. Voraussetzung hierfür sei jedoch, dass diese Staaten die strengen Konvergenzkriterien des Maastrichter Vertrages erfüllten. Hierfür seien allerdings gegenwärtig in keinem der Kandidatenländer Anzeichen zu erkennen. Eine weitere Aufweichung der Konvergenzkriterien, wie z. B. im Falle Griechenlands, dürfe es im Interesse einer nachhaltigen Stabilität des Euro nicht geben.
Die negative dänische Euro-Entscheidung sei, so der VÖB, auch ein Gradmesser für die Einstellung der breiten Bevölkerung zum Euro in den anderen EU-Staaten. Vor allem die Politik sei nun noch stärker gefordert, das Image der Gemeinschaftswährung durch klare Bekenntnisse und umfassende Information zu verbessern. Dies sei, so Rabe, auch vor dem Hintergrund der nun in Deutschland anlaufenden abschließenden Planungen für die Euro-Bargeldeinführung Anfang 2002 bedeutsam. Noch lehnten zu viele Deutsche die bereits am 1. Januar 1999 eingeführte gemeinsame Währung ab. Für die reibungslose Einführung des Euro-Bargelds sei jedoch die breite Akzeptanz der neuen Währung in der Bevölkerung eine wesentliche Voraussetzung.
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