Pressemitteilung | Bund der Selbständigen (BdS) - Gewerbeverband Bayern e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Das schlechte Unternehmerbild schadet der Gründung neuer Unternehmen

(München) - Die Einnahmen der öffentlichen Haushalte im Bund, in den Ländern und Kommunen sind 2007 auf 1016 Milliarden Euro gestiegen. Wesentliche Finanziers dieses „Geldregens“ sind die standorttreuen Familienbetriebe und Selbständigen. Trotzdem hat das Image der Unternehmer einen historischen Tiefpunkt erreicht. Die logische Konsequenz ist, dass die Zahl der Existenzgründungen gesunken ist, um über fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Die politische Linke diffamiert die Leistungsträger unserer Gesellschaft, die das soziale System öffentlicher Wohltaten finanzieren. So wird den Unternehmern die Freude an ihrer Selbständigkeit genommen. Künftige Generationen werden angesichts sinkender Existenzgründungen die Rechnung für diese polemische Politik bezahlen müssen“, kommentiert Verbandspräsident Professor Fritz Wickenhäuser die Zahlen des Statistischen Bundesamtes und die aktuelle Diskussion.

Die standorttreuen Familienbetriebe und Selbständigen sind in vielen Bereichen die Stütze unsere Gesellschaft. Einige Beispiele:

- Rente: Die Hälfte der Rentenversicherungsbeiträge wird durch die Arbeitgeber finanziert. 40 Prozent des gesetzlichen Rentenbudgets werden durch Steuern bezahlt, für die auch die Unternehmer aufkommen.

- Unfälle: Die gesetzliche Unfallversicherung wird ausschließlich durch die Arbeitgeber bezahlt. Selbst Unfälle auf dem Weg zur Arbeit werden dadurch finanziert, obwohl die Unternehmer darauf keinerlei Einfluss haben.

- Gesundheit: Wiederum übernehmen die Unternehmen fast die Hälfte aller Kosten. Die Krankenversicherungsbeiträge steigen stetig an. Die Unternehmer zahlen dafür die Rechnung.

- Infrastruktur: Die Gewerbesteuer ist mit das wichtigste Standbein der Städte und Gemeinden. Selbst bei Verlusten müssen die Unternehmen künftig Gewerbesteuer zahlen – auf Mieten, Pachten, Leasing- oder Franchisegebühren.

- Weiterbildung: Die Unternehmer finanzieren größtenteils die Weiterbildungskosten ihrer Mitarbeiter, auch auf die Gefahr hin, dass diese den Betrieb verlassen. Rücklagen in Maschinen sind steuerlich absetzbar, in die Weiterbildung von Menschen nicht.

- Ausbildung: Die Kosten für die berufliche Ausbildung tragen fast ausschließlich die Unternehmen. Und: ohne Fremdmittel der Wirtschaft ist unser Hochschulsystem nicht mehr finanzierbar.

- Umweltschutz: Der Schutz unserer Umwelt wird maßgeblich durch die Unternehmen finanziert. Städtische Umweltzonen erfordern immer neue Investitionen in den Fuhrpark.

- Kunst: Die Sozialversicherung von Künstlern wird zu 30 Prozent durch die „Verwerter“ ihrer Leistungen, d.h. oft durch die Wirtschaft finanziert. Der Steueranteil beträgt 50 Prozent. Erneut zahlen die Unternehmen.

Wickenhäuser abschließend: „Mittelständische Unternehmer arbeiten mit eigenem Geld, eigenem Engagement, eigenem Wissen und auf eigenes Risiko. Sie zahlen Steuern und Abgaben, schaffen Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Sie gestalten, sie finanzieren unsere Gesellschaft. Wer das positive Bild des Unternehmertums beschädigt, der nimmt ihm so den Nachwuchs. Die aktuelle Diskussion ist ein Spiel mit dem Feuer, an dessen Ende nur Verlierer übrig bleiben.“

Quelle und Kontaktadresse:
BDS-DGV Bund der Selbständigen - Deutscher Gewerbeverband, Landesverband Bayern e.V. Pressestelle Schwanthalerstr. 110, 80339 München Telefon: (089) 540560, Telefax: (089) 5026493

(tr)

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