Pressemitteilung | Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) - Landesverband Nordrhein-Westfalen

Das Sozialticket in NRW: Ein Flickenteppich mit Löchern

(Düsseldorf) - Zur Diskussion um die landesweite Einführung von Sozialtickets erklärt die 1. Landesvorsitzende des SoVD Nordrhein-Westfalen Gerda Bertram:

"Mobilität ist die Grundvoraussetzung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Insofern begrüßt der SoVD Nordrhein-Westfalen, dass erste Schritte zur landesweiten Einführung von Sozialtickets unternommen wurden. Nicht zufrieden sind wir jedoch mit der praktischen Umsetzung: Denn anstatt einer landesweiten, einheitlichen Regelung ist ein Flickenteppich mit einigen Löchern entstanden. Ob jemand Zugang zu einem Sozialticket hat, ist davon abhängig wo er wohnt und wie viel er überhaupt von seinem schmalen Budget zuzahlen kann.
Wir appellieren daher an die Landespolitik, die Kommunen und die Verkehrsbünde, ihre Anstrengungen zu verstärken, damit eine einheitliche und ausreichend finanzierte Lösung auf den Weg gebracht wird.
Darüber hinaus geben wir zu bedenken, dass das geplante Sozialticket im VRR (Verkehrsverbund Rhein Ruhr) mit 29,90 Euro/ Monat zu teuer ist. Im Hartz IV-Satz sind für Mobilität nur etwa 18 Euro vorgesehen - daran sollte sich der Preis orientieren. Problematisch ist auch, dass es zumeist nur verbilligte Monatstickets und keine vergünstigten Einzel- und Mehrfahrtenfahrscheine gibt. Ein Sozialticket sollte verschiedenen Mobilitätsbedarfen gerecht werden. Nicht jeder braucht ein Monatsticket.
Nach Ansicht des SoVD NRW sollten die vergünstigten Tickets zudem auch für Rentner mit kleinem Einkommen, Geringverdiener und Wohngeldempfänger verfügbar sein. Nach der bisherigen Regelung werden die teilnehmenden Kommunen und Verkehrsverbünde hierzu nicht verpflichtet, wenn sie die Landeszuschüsse in Anspruch nehmen. Dies bedroht jedoch den sozialen Frieden gerade in den einkommensarmen Bevölkerungsschichten."

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Deutschland, Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. (SoVD) Michaela Gehms, Pressesprecherin Erkrather Str. 343, 40231 Düsseldorf Telefon: (0211) 38603-0, Telefax: (0211) 382175

(cl)

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