Pressemitteilung | Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V. (BDK)

Datengipfel - und nun? / Persönliche Daten vagabundieren weiter unkontrolliert im Internet

(Berlin) - „Die Ergebnisse des gestrigen Gipfels helfen dem Bürger in der konkreten Situation nicht. Seine Daten sind im Zweifelsfall schon im Umlauf, können national oder international genutzt werden, heute oder erst in 20 Jahren. Diese vagabundierenden Datensätze sind nicht wieder einzufangen“, beschreibt der BDK Bundesvorsitzende Klaus Jansen den derzeitigen unkontrollierten Umgang mit persönlichen Daten.

„Die Einrichtung von Arbeitskreisen, die dann die unterschiedlichen Regelungen der Bundesländer i.S. Datenschutz unter einen Hut bringen sollen, zeigt mit welchen folkloristischen Ansätzen Deutschland kriminellen Machenschaften im Internet und im internationalen Datenhandel zu begegnen beabsichtigt“, kommentiert der BDKVorsitzende Klaus Jansen die Ergebnisse des Datengipfels.

„Kann die Erhöhung von Bußgeldern bei unerlaubtem Datenhandel angesichts der Gewinnmargen in diesem Bereich ernsthaft abschrecken, persönliche Daten von Kunden an weitere Interessenten weiterzugeben?“, stellt der BDK-Vorsitzende Klaus Jansen die Wirksamkeit nur geringer Strafverschärfung in Frage.

Der Bürger sollte nach diesem Datengipfel nicht auf eine spätere Wirksamkeiten der Beschlüsse von Datenschützern und Politik hoffen. Der BDK gibt folgende Handlungsempfehlungen für Bürger, die ihre persönlichen Daten jetzt absichern wollen:

1. Wer befürchten muss, dass seine Kontodaten schon zu den „vagabundierenden Daten“ gehören und sich vor unerlaubtem Zugriff auf sein Bankkonto schützen will, der sollte sich bei seiner Bank eine neue Kontonummer geben lassen.

2. Wer sich vor unerwünschten Anrufen schützen will, der sollte sich eine neue Telefonnummer geben lassen.

3. Für zukünftiges Handeln sollte sich der Bürger genau überlegen, welche Daten er überhaupt herausgibt, die Zweckbindung der Daten für nur diesen Vertrag sicherstellen und ggf. die Datenübergabe selber protokollieren oder sich die Herausgabe der Daten quittieren lassen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V. Bundesgeschäftsstelle (BDK) Bernd Carstensen, Pressesprecher Poststr. 4-5, 10178 Berlin Telefon: (030) 24630450, Telefax: (030) 246304529

(tr)

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