'DATENREPORT 2004' verzeichnet drastische Personaleinsparungen im öffentlichen Dienst
(Berlin) - Seit 1991 ist die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst 'drastisch zurückgegangen'. Zu dieser Einschätzung gelangt der 'Datenreport 2004', der am 23. August 2004 in Berlin vorgestellt wurde. Von einem damaligen Personalbestand von 6,7 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat sich die Beschäftigtenzahl binnen 11 Jahren auf 4,8 Millionen verringert, heißt es in der Publikation. Der Datenreport, eine Kombination aus Daten der amtlichen Statistik und Ergebnissen der Sozialforschung, wird gemeinsam vom Statistischen Bundesamt, der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA), Mannheim, herausgegeben.
Die deutliche Personalverringerung führen die Verfasser des 'Datenreport 2004' unter anderem auf den Zwang zurück, in den neuen Ländern die Personalausstattung von Ländern und Kommunen den Verhältnissen im früheren Bundesgebiet anzupassen. Vom Personal der Sondervermögen des Bundes - Deutsche Bundesbahn/Deutsche Reichsbahn und Deutsche Bundespost - blieben nach der Privatisierung nur die Beamtinnen und Beamten im öffentlichen Dienst. Außerdem habe der Bund die zivilen und militärischen Arbeitsplätze bei der Bundeswehr verringert. Im staatlichen Bereich - Hochschulen, Hochschulkliniken und staatliche Krankenhäuser - seien Einrichtungen als Anstalten des öffentlichen Rechts ausgegliedert und so Arbeitsplätze in den mittelbaren öffentlichen Dienst verlagert worden. Im kommunalen Bereich werde dagegen die privatrechtliche Rechtsform für ausgegliederte Einrichtungen bevorzugt. Die Folge: Deren Beschäftigte zählen nicht mehr zum öffentlichen Dienst.
Von den 4,8 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes im Jahr 2002 waren den Angaben zufolge 2,3 Millionen Angestellte, 1,7 Millionen Beamte (einschließlich Richter) und 626 000 Arbeiter sowie 185 000 Berufs- oder Zeitsoldaten. Von 100 Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes arbeiteten im Durchschnitt 45 bei den Ländern, 32 bei den Kommunen, 10 bei den Bundesbehörden, 12 im Bereich des mittelbaren öffentlichen Dienstes (Bundesanstalt für Arbeit, Deutsche Bundesbank, Sozialversicherungsträger sowie rechtlich selbstständige Anstalten und Körperschaften des öffentlichen Rechts) und einer beim Bundeseisenbahnvermögen. Von den Beschäftigten, die 2002 in den Lohn- und Gehaltslisten des öffentlichen Dienstes geführt werden, waren 2,5 Millionen Frauen, also gut 51 Prozent.
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