Pressemitteilung | Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger e.V (BDZV)

Datenschatz der Tech-Riesen in Europa zugänglich machen / BDZV-Präsident Döpfner begrüßt Vorschlag der EU-Ratspräsidentschaft

(Berlin) - Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) begrüßt ausdrücklich den Vorschlag der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft, große Internetkonzerne wie Google, Amazon und Facebook zur Öffnung ihrer Datenpools zu bewegen. BDZV-Präsident Dr. Mathias Döpfner, zugleich Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, erklärte, dass Zeitungen und andere Unternehmen in Deutschland und Europa mit den anonymisierten Nutzungsdaten der Tech-Riesen ihr Werbe- und Nutzergeschäft künftig auf eigene Rechnung führen könnten. "Obendrein können wir den Datenschatz nutzen, um daraus Erkenntnisse für neue eigene Produkte zu gewinnen", sagte Döpfner und verwies in diesem Zusammenhang auf das Kartellverfahren gegen Bell System von 1956. "Das Unternehmen wurde damals gezwungen, seine Patente an Wettbewerber zu lizenzieren. Diese Entscheidung war ein Grundstein für die Entstehung des Silicon Valleys. Es ist höchste Zeit, dass die europäischen Länder die Hoheit über ihre Daten zurückgewinnen."

Die EU-Ratspräsidentschaft, die derzeit bei Österreich liegt, will mit diesem Vorschlag den Vorsprung US-amerikanischer Internetkonzerne gegenüber ihren europäischen Wettbewerbern eingrenzen. "Wir brauchen auch jene Daten, die europäische Konsumenten in ausländische Systeme einspielen", zitiert in diesem Zusammenhang das "Handelsblatt" die österreichische Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Danach sollen US-Internetunternehmen mit mehr als 30 Prozent Marktanteil in Europa zur Herausgabe ihrer Daten animiert werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. (BDZV) Alexander von Schmettow, Leiter Kommunikation Markgrafenstr. 15, 10969 Berlin Telefon: (030) 726298-0, Fax: (030) 726298-299

(df)

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