Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)

DB-Börsengang / Verschleuderung von Volksvermögen

(Frankfurt am Main) - „Ein DB-Börsengang zum 27. Oktober dieses Jahres ist eine Verschleuderung des Volksvermögens.“ Das erklärte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, gestern (7. Oktober 2008) in Königswinter/Thomasberg. Die Aktienmärkte sind zum Wochenbeginn erneut eingebrochen. Für die zum Verkauf stehenden knapp 25 Prozent der DB Mobility Logistics AG (DB ML AG) waren noch im April rund acht Milliarden Euro Erlös im Gespräch. „Wenn die Entwicklung so weitergeht, erhält der Eigentümer Bund weniger als die Hälfte. Für die Bahn selbst wird der Anteil so gering sein, dass sich in der DB ML AG der Renditedruck auf die Beschäftigten nochmals kräftig erhöhen wird, um die Aktionäre zu befriedigen“, so Weselsky.

Die GDL hat deshalb in ihrer gestrigen (7. Oktober 2008) Hauptvorstandssitzung eine Resolution gegen den Börsengang verfasst: Die GDL ist immer noch der Ansicht, dass die DB nicht börsenreif ist. Sie ist der festen Überzeugung, dass dies zu Streckenstilllegungen in der Fläche führen wird. „Den damit einhergehenden Arbeitsplatzabbau kann keine Gewerkschaft akzeptieren, die ihre Mitgliederinteressen ernsthaft vertritt“, so Weselsky. Die GDL hat jedoch die Entscheidung des Parlaments zum Börsengang respektiert. Sie hat trotzdem gestern (7. Oktober 2008) die Parlamentarier aufgefordert, den Börsengang zu stoppen. „Aufgrund der Turbulenzen am Aktienmarkt muss der Börsengang sofort auf Eis gelegt werden. Es kann nicht sein, dass Volksvermögen verschleudert wird, das letztendlich für Investitionen in die Schiene fehlt. Hier ist der Eigentümer ist gefordert, einen Vorstandsvorsitzenden zu stoppen, der mit brachialer Gewalt und dem Außerachtlassen jeglicher Einflussfaktoren immer noch am Börsengang festhält “, erklärte der GDL-Bundesvorsitzende. Aus diesem Grund begrüßt die GDL den Antrag der Bündnisgrünen und weitere Initiativen von Parteien, die eine Absage des Börsengangs fordern.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Gerda Seibert, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Baumweg 45, 60316 Frankfurt am Main Telefon: (069) 405709-0, Telefax: (069) 405709-129

(el)

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