Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)

DB lenkt ein - so weit, so gut

(Frankfurt am Main) - "Wir begrüßen das Einlenken der Deutschen Bahn, sämtliche Strecken ohne das Zugsicherungssystem `Punktförmige Zugbeeinflussung - PZB´ nachzurüsten", so der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Claus Weselsky nach der entsprechenden öffentlichen Äußerung des DB-Vorstandsvorsitzenden Rüdiger Grube, der damit auf die schwere Kollision zweier Züge in Sachsen-Anhalt reagierte und weiter: "Die Kosten für diese Zugsicherungsanlagen sind Peanuts im Gegensatz zu den Investitionen in neue Hochgeschwindigkeitsstrecken und den Kosten, die ein solcher Unfall verursacht. Es geht hier schließlich um die Sicherheit im Eisenbahnverkehr und nicht darum, ob Zugsicherungsanlagen gesetzlich vorgeschrieben sind oder nicht. Zudem ist es ein Unding, dass die DB als Netzbetreiber scheinbar nicht weiß, welche Strecken über welche Sicherheitsausrüstung verfügen."

Die GDL fordert darüber hinaus, die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung in diesem Punkt zu ändern: "Sämtliche Strecken sind mit entsprechenden Zugsicherungsanlagen, die unzulässige Vorbeifahrten an Halt zeigenden Signalen verhindern, auszurüsten. Auch die Erreichbarkeit der Lokomotivführer über Zugfunk muss gewährleistet sein. Die derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen stammen teilweise aus Zeiten, als Züge noch mit zwei Lokomotivführern (Lokomotivführer und Begleiter oder Heizer) besetzt waren", so der GDL-Bundesvorsitzende.

Weiterhin fordert die GDL bereits seit längerem, dass die Qualifizierungsnormen für die Lokomotivführerausbildung wieder verschärft werden. Dazu gehören der Abschluss der Mittleren Reife und eine abgeschlossene Berufsausbildung im gewerblich-technischen Bereich als Voraussetzung einer Lokomotivführertätigkeit ebenso wie eine psychologische Eignungsuntersuchung. Der Gesetzgeber ist gefordert, diese Punkte in der in Kürze erwarteten Triebfahrzeugführerscheinverordnung umzusetzen. "Es geht einfach darum, die richtigen Menschen für die verantwortungsvolle Tätigkeit eines Lokomotivführers zu finden", so Weselsky.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Gerda Seibert, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Baumweg 45, 60316 Frankfurt am Main Telefon: (069) 405709-0, Telefax: (069) 405709-129

(el)

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