Pressemitteilung | dbb beamtenbund und tarifunion - Bundesleitung

dbb zu Antidiskriminierungsstudie: Öffentlicher Dienst muss Vorreiter für diskriminierungsfreie Gesellschaft sein

(Berlin) - Der öffentliche Dienst muss nach Auffassung des dbb beamtenbund und tarifunion Vorreiter für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft sein. "Wir müssen vormachen, dass es geht und wie es geht", sagte die stellvertretende Vorsitzende des gewerkschaftlichen Dachverbandes Kirsten Lühmann am 2. April 2009 mit Blick auf die repräsentative Milieustudie "Diskriminierung im Alltag", die am selben Tag von der Leiterin der der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Martina Köppen, in Berlin vorgestellt wurde.

"Gerade der öffentliche Dienst darf sich dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe nicht entziehen", so Lühmann. "Es geht darum, alle Potenziale zu nutzen. Wir haben in diesem Bereich noch immer zu wenige Frauen, vor allem auch in Führungspositionen, und zu wenige Menschen mit Integrationshintergrund. Und auch wenn der öffentliche Dienst einen um etwa 50 Prozent höheren Anteil schwerbehinderter Beschäftigter aufweist als andere Branchen, bleibt auch da noch vieles zu tun."

Handlungsbedarf sieht Lühmann auch beim Schaffen von barrierefreien Behörden. "Hier konnte schon vieles erreicht werden. Aber wir müssen von der Planung eines Verwaltungsneubaus bis zur Gestaltung der Websites von Ämtern und Behörden sicherstellen, dass die Belange von Menschen mit Behinderungen angemessen berücksichtigt und sie bei der Nutzung nicht eingeschränkt werden." Besonders hob die dbb Vize ferner die Notwendigkeit hervor, bereits in Kindergärten und Schulen das Thema Integration besser im Blick zu haben als bisher. "Was hier versäumt wird, lässt sich nie mehr nachholen. Deshalb führt nach unserer Auffassung kein Weg an ausreichend integrativen Kindergärten und Schulen vorbei."

Aus der Studie geht unter anderem hervor, dass 68 Prozent der Menschen Gleichbehandlung in der Wirtschaft als einen Wettbewerbsvorteil im globalisierten Umfeld sehen. Die Arbeit für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft wird als gesamtgesellschaftliche Aufgabe betrachtet. Dabei gehe es weniger um gesetzlichen Regelungsbedarf, als vielmehr um die Verantwortung von Politik und Wirtschaft.

Quelle und Kontaktadresse:
DBB beamtenbund und tarifunion (dbb) Dr. Frank Zitka, Pressesprecher Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin Telefon: (030) 40815501, Telefax: (030) 40815599

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