Pressemitteilung | dbb beamtenbund und tarifunion - Bundesleitung

DBB zu Fachkräftemangel und Pensionslasten im öffentlichen Dienst

(Berlin) - Der Vorsitzende des dbb beamtenbund und tarifunion, Peter Heesen, hat einen Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst beklagt. „Durch die eigene Ausbildung kann der öffentliche Dienst inzwischen nicht mehr die nötigen Fachkräfte bekommen“, sagte Heesen im Interview mit der „Berliner Zeitung“ (Wochenend-Ausgabe). Der Gewerkschaftschef sprach sich deshalb dafür aus, den öffentlichen Dienst für Seiteneinsteiger zu öffnen. „Seiteneinsteiger können mit ihren Erfahrungen eine Bereicherung für den öffentlichen Dienst sein“, unterstrich der dbb-Vorsitzende.

Heesen forderte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) auf, dafür die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen. So müssten bei einem Wechsel von der Privatwirtschaft in den öffentlichen Dienst und umgekehrt die erworbenen Pensionsansprüche mitgenommen werden können. Er reagiert damit auf die Auswirkungen, die die zunehmende Alterung der Gesellschaft auf den öffentlichen Dienst hat. Aufgrund der großen Pensionierungswellen könnten schon jetzt freiwerdende Stellen nicht mehr besetzt werden.
„Es wird immer schwieriger, jüngere Menschen zu gewinnen“, konstatierte Heesen. „Der öffentliche Dienst muss sich stärker als bisher um den Nachwuchs kümmern“, forderte er. Vor allem müsste das Einkommen steigen, damit der öffentliche Dienst mit der Privatwirtschaft konkurrieren könne.

Die Ausgaben der öffentlichen Haushalte für die Beamtenpensionen werden nach Einschätzung des dbb nicht so dramatisch ansteigen wie prognostiziert.
„Ich gehe davon aus, dass im nächsten Versorgungsbericht der Regierung die Berechnungen erheblich nach unten korrigiert werden“, sagte der dbb-Vorsitzende, Peter Heesen. Er begründete dies damit, dass die Annahmen, auf denen Prognosen beruhen, sich entscheidend geändert hätten. So haben nach Angaben des Gewerkschaftsvorsitzenden die Versorgungsfonds und -rücklagen, die seit 1998 angelegt worden sind, inzwischen mehrere Milliarden Euro Kapital angesammelt. „Das wird den Staatshaushalt ab 2017 zusätzlich entlasten“, sagte Heesen.

Er verwies zudem darauf, dass die Zahl der Frühpensionen stark zurückgegangen sei. Auch die Nullrunden der vergangenen Jahre bei den Einkommen im öffentlichen Dienst würden die Versorgungsansprüche reduzieren.
Die Senkung der Versorgungsbezüge und die Erhöhung des Pensionsalters auf 67 Jahre wirkten sich ebenfalls aus. „All das wird in den neuen Berechnungen zum Tragen kommen und den prognostizierten Kostendruck relativieren“, betonte Heesen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Beamtenbund e.V. Beamtenbund und Tarifunion (dbb) Dr. Frank Zitka, Pressesprecher Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin Telefon: (030) 40815400, Telefax: (030) 40814399

(sh)

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