Pressemitteilung | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK)

DBfK distanziert sich von Miniserie "Ehrenpflegas" des BMFSFJ

(Berlin) - Mit einer an junge Menschen gerichteten Kampagne versucht sich das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) an der Nachwuchsgewinnung in den Pflegefachberufen. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) distanziert sich von der Darstellung des Berufs und der Ausbildung in der Serie.

Für "Ehrenpflegas" verpflichtet wurden die Macher der Filmreihe "Fack ju Göhte", die nun Werbung für den Pflegeberuf machen. Dabei bedienen sich die Filmschaffenden der gleichen Machart, wie in ihrer erfolgreichen Filmreihe - und stoßen zu Recht auf erheblichen Widerstand aus der Berufsgruppe, die es betrifft.

Die Darstellung der Anforderungen an Pflegefachpersonen in der Miniserie "Ehrenpflegas" verletzt Selbstverständnis, Ethos und Pflegefachlichkeit der Berufsgruppe. Darüber kann auch nicht hinwegtäuschen, dass in der bewusst jugendlich gehaltenen Herangehensweise eine Zielgruppe angesprochen werden soll, die zunächst überhaupt erst mal auf die Pflegeberufe als Ausbildungsoption aufmerksam gemacht werden muss. Dass der Zuspruch in dieser Generation größer sei, kann nicht als Rechtfertigung dafür herhalten, alle anderen Vertreterinnen und Vertreter der Berufsgruppe zu verprellen. Wichtig ist vor allem, dass ein den tatsächlichen Anforderungen in den Pflegeberufen realistisch entsprechendes Bild gezeichnet wird. Dies leistet die Serie auch im Zusammenspiel mit den anderen Kampagnen-Bausteinen nicht. Die klischeehafte Überzeichnung in der Mini Serie "Ehrenpflegas" spiegelt allenfalls die Vorurteile der Macherinnen und Macher wieder.

Das ist auch Ergebnis des Umstandes, dass - anders, als in sozialen Medien derzeit kolportiert - keine der die Pflegeberufe vertretenden Organisationen in die Pläne der Miniserie, deren Vorbereitung oder Realisierung einbezogen waren. Die Ausbildungsoffensive Pflegeberufe, in der auch der DBfK geführt wird, ist als Arbeitsgruppe nicht einbezogen worden. Ein von den Machern nachgeschobener Realitätscheck kann die Defizite in der Gestaltung der Serie nicht nachträglich ausgleichen.

Wir distanzieren uns ausdrücklich von der Darstellung der bereits in den ersten Sekunden erzeugten Aussage, bei den Pflegefachberufen handele es sich um ein Auffangbecken für alle Personen, denen an anderer Stelle keine Perspektive eröffnet wird. Pflege ist ein anspruchsvolles Handlungsfeld, für das es Kompetenzen und Fähigkeiten braucht. Niemand stolpert zufällig in eine Pflegeausbildung.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK) Anja Kathrin Hild, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Alt-Moabit 91, 10559 Berlin Telefon: (030) 219157-0, Fax: (030) 219157-77

(sf)

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