DBfK zum G7-Gipfel: Gesundheit kann nur durch interprofessionelle Lösungen verbessert werden
(Berlin) - Beim Gipfel-Treffen der Staats- und Regierungschefs der G7 wird es auch um Gesundheit - armutsassoziierte Krankheiten sowie Antibiotikaresistenzen - gehen. Denn die Förderung von Gesundheit und die Bekämpfung von Armut spielen eine wichtige Rolle für die Zukunft der Nationen. Globalisierung ist nicht auf Wirtschaft, Handel und Dienstleistungen beschränkt. Auch Krankheiten wandern um die Welt und breiten sich in armen und reichen Ländern rasch aus. Leider haben etliche bewährte Behandlungsverfahren ihre Wirksamkeit verloren, besonders problematisch zeigt sich dies am Beispiel der Antibiotikatherapie.
Der ungeregelte Einsatz und die nicht sachgemäße Anwendung (z.B. Antibiotikum wird aus Unwissen nicht ausreichend lange eingenommen) fördern die Entstehung von Resistenzen. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) appelliert an die Staats- und Regierungschefs, die Voraussetzungen zu schaffen, international und national die zunehmenden Antibiotika-Resistenzen zu verringern. International einheitlich müssen Vorgehen, Verordnungspraxis und die Entwicklung neuer Antibiotika koordiniert und reguliert werden. Der DBfK verweist hier auf das Positionspapier der European Federation of Nurses Associations (EFN). Pflegefachpersonen nehmen weltweit eine wichtige Rolle ein, wenn es darum geht, Infektionskrankheiten zu verhindern und zu bekämpfen - auch die Gefahr von Antibiotika-Resistenzen zu verringern. Sie sind beteiligt an der Versorgungsplanung sowie an der Leistungserbringung. Pflegefachpersonen führen z.B. gezielte Infektionsprävention und -kontrollen durch, koordinieren die Arbeit von Hygiene-Teams, beraten und klären Patientinnen und Patienten über wirksame Hygiene und Gesundheitsverhalten auf. Durch eigenes vorbildhaftes hygienisches Verhalten prägen sie das Gesundheitsbewusstsein der Mitbürgerinnen und -bürger.
Auch auf nationaler Ebene muss der Umgang mit Antibiotika konsequent verbessert und effiziente Infektionsprävention sichergestellt werden. Vor allem in Krankenhäusern ist für eine ausreichende Anzahl qualifizierter Pflegefachpersonen zu sorgen, in Deutschland sind gerade hierbei dringend politische Versäumnisse aufzuholen. Nur so können erforderliche Hygieneschutzmaßnahmen konsequent eingehalten und die ungezügelte Ausbreitung von Problemkeimen unterbunden werden. Im ambulanten Bereich ist jede Verschreibung sorgfältig abzuwägen. Unsinnige Anwendungen, z.B. bei viralen Erkältungskrankheiten, müssen unterbunden und flankierend dazu Beratung und Hilfestellung angeboten werden. Der DBfK setzt sich für den verstärkten Einsatz von Pflegefachpersonen in Public-Health-Rollen ein.
Das Positionspapier zum Problemfeld Antibiotikaresistenzen des Europäischen Pflegeverbandes steht im Download zur Verfügung unter
www.dbfk.de/media/docs/download/Internationales/EFN_Antibiotika-Resistenz_deutsch_2015.pdf
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK)
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