DBV begrüßt Eu-Beschluss zur Rindfleischetikettierung
(Bonn) - Ab dem 1. September 2000 muss jedes verkaufte Stück Rindfleisch in der Europäischen Union (EU) Angaben enthalten, in welchem Land das Tier geschlachtet und zerlegt wurde. Dies haben die 15 EU-Agrarminister am späten Montagabend auf der Ratssitzung in Brüssel einstimmig beschlossen.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßt den Beschluss ausdrücklich als einen entscheidenden Schritt hin zu noch größerer Sicherheit der
Verbraucher beim Kauf von Rindfleisch. Mit diesem Eu-Beschluss wird das bisherige Vorgehen der deutschen Landwirtschaft bestätigt. Die heimische Landwirtschaft hat bereits in den vergangenen Jahren zahlreiche Vorleistungen im Interesse des Verbraucherschutzes erbracht, um den
Konsumenten den Weg des Produktes klar und nachvollziehbar offen zu legen. So kennzeichnen die deutschen Landwirte ihre Rinder mit zwei Ohrmarken, führen einen Rinderpass und ein Bestandsregister, womit alle Halter und Aufenthaltsorte der Tiere festgehalten sind. Außerdem werden diese Informationen seit Oktober 1999 in einem Zentralcomputer erfasst.
Mit großer Sorge sieht der Deutsche Bauernverband jedoch die jüngsten Auseinandersetzungen zwischen Bund und den Ländern bezüglich der Umsetzung dieser Maßnahmen in nationales Recht. Bundesregierung und Bundesländer fanden in der jüngsten Bundesratssitzung keine Einigung über Fragen der Kosten- und der Aufgabenverteilung bei der Rindfleischetikettierung. Dieses unverständliche Gerangel kann die rechtzeitige Umsetzung der jüngsten EU-Beschlüsse zum 1. September gefährden, was ein schwerer Rückschlag für den Verbraucherschutz und für die deutsche Landwirtschaft wäre. Der DBV appelliert deshalb an die Bundesregierung und die Bundesländer, im Interesse eines optimalen Verbraucherschutzes eine schnelle Einigung zu erzielen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn, Telefon: 0228/81980, Telefax: 0228/8198205