Pressemitteilung | Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)

Den Worten müssen Taten folgen / LandFrauen zum überfraktionellen Antrag gegen Lebensmittelverschwendung

(Berlin) - Zu der heutigen Bundestagsdebatte über den überfraktionellen Antrag von CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen "Lebensmittelverluste reduzieren" erklärt die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands Brigitte Scherb:

"Ich bin hoch erfreut über den breiten Konsens der Parlamentarierinnen und Parlamentarier bei diesem Thema. Es sieht zwar aktuell nicht danach aus, dass es, wie wir gefordert hatten, zu der Einrichtung eines Rundes Tisches kommen wird. Der Dialogansatz aller Akteure geht aber in die von uns gewünschte Richtung. Damit die Reduzierung des Lebensmittelabfalls um die Hälfte bis zum Jahr 2020 kein Lippenbekenntnis bleibt, müssen nun den Worten auch Taten folgen. Die Verhandlungen im Ausschuss und die Abschlussberatung im Plenum müssen nun zügig folgen. Wir hoffen, dass das Instrument des positiven Wettbewerbs im Handel und in der Industrie um die besten Erfolge wirksam zum Einsatz kommt. Wie in unserer Resolution Ende August gefordert, muss ein Datenmonitoring diese Ergebnisse auch bezifferbar machen.

Mehr Wertschätzung von Lebensmitteln ist ein Thema, das den LandFrauen schon lange unter den Nägeln brennt. Bei unseren Ernährungsbildungsprojekten haben wir dabei besonders die junge Generation im Blick. Untersuchungen zeigen, dass gerade Jugendliche viel zu wenig über die ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen ihres Konsumverhaltens wissen. Ihnen und meist auch den Eltern fehlen vor allen Dingen die notwendigen Handlungskompetenzen für einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln.

Der vorliegende Antrag der Fraktionen im Bundestag unterstreicht: Die Bundesländer dürfen nicht länger ignorieren, wie wichtig die Festschreibung von Ernährungsbildung an Schulen und Kindergärten ist. Spätestens bei dem Thema Lebensmittelverschwendung sollte jedem Kritiker klar werden, dass die Forderung der LandFrauen nach einem Unterrichtsfach nicht als verstaubt und rückwärtsgewandt abgestempelt werden kann. In Zeiten knapper werdender Ressourcen, steigender Energiepreise und des fortschreitenden Klimawandels sind die Privathaushalte zu einer sparsamen und effizienten Haushaltsführung aufgefordert."

Der Deutsche LandFrauenverband hat die Vermeidung von Lebensmittelabfall zu seinem Schwerpunktthema in diesem Jahr gemacht. Deutschlandweit tragen LandFrauen mit verschiedenen Aktionen zur Aufklärung bei. Bei den Initiativen der Landesregierungen (z.B. in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen) arbeiten LandFrauenvertreterinnen mit. Auf Bundesebene ist der Deutsche LandFrauenverband Partner der Kampagne "Zu gut für die Tonne!" des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.


Weiterführende Informationen:
- Bundestag Drucksache 17/10987 vom 16.10.2012
Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
"Lebensmittelverluste reduzieren"
- dlv-Resolution " Stoppt das Lebensmittel-Mobbing!" vom 29.08.2012
(www.landfrauen.info/unsere-positionen/positionen.html)
- Video "Stoppt das Lebensmittel-Mobbing" (www.landfrauen.info/home/videos.html)
- dlv-Positionspapier "LandFrauen wollen Unterrichtsfach Alltags- und Lebensökonomie" vom 11.06.2012 (www.landfrauen.info/unsere-positionen/positionen.html)
- Runder Tisch "Neue Wertschätzung für Lebensmittel" des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen mit Beteiligung des Rheinischen LandFrauenverbands und des Westfälisch-Lippischen LandFrauenverbands (www.nrw.de/landesregierung/breite-allianz-gegen-lebensmittelverschwendung-in-nrw-12678/)
- "Bewusst einkaufen kann jeder" Landesweite Kampagne gegen Lebensmittelverschwendung des Landes Schleswig-Holstein; Partner: LandFrauenverband Schleswig-Holstein (http://www.bewusst-einkaufen-kann-jeder.de/)

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Ursula Zimmermann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 284492910, Telefax: (030) 284492919

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