Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)

Denkpause nicht genutzt: 72-stündiger Arbeitskampf bei den privaten SPNV

(Frankfurt am Main) - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft die Lokomotivführer der privaten Schienenpersonennahverkehrsunternehmen (Liste) von Dienstag, den 3. Mai, von 14 Uhr bis Freitag, den 6. Mai, 14 Uhr zu einem 72-stündigen Arbeitskampf auf.

Die GDL hatte sich verpflichtet, bis zum 1. Mai 2011 keine Streiks durchzuführen und die EVU gleichzeitig zu Verhandlungen aufgefordert. Alle Unternehmen der Hessischen Landesbahn sowie ein Teil der Unternehmen von Netinera und BeNEX haben die Chance genutzt und der GDL verhandlungsfähige Angebote gemacht. Mit ihnen befindet sich die GDL im Verhandlungsmodus und hat Streiks ausgesetzt.

Doch die ewig gestrigen Arbeitgeber, allen voran die Unternehmen des Veolia-Konzerns, die AKN Eisenbahn AG, die Prignitzer Eisenbahngesellschaft (PEG) und die Hohenzollerische Landesbahn (HzL) lehnen Verhandlungen zu inhaltsgleichen Rahmenregelungen weiterhin ab. "Die Sturheit der Unternehmen ist nicht zu begreifen und offensichtlich geht es gar nicht mehr um Kompromissfindung und Konfliktbeilegung", so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. "Sie wollen weiterhin mit dem Kopf durch die Wand, obwohl sie innerhalb des Gesamtmarktes der EVU zunehmend isoliert sind". Und weiter: "Besonders bedauerlich und verantwortungslos ist, dass die Arbeitgeber den Tarifkonflikt auf dem Rücken der Lokomotivführer austragen und diese zynisch zu Lasten der Fahrgäste weiterhin in den Streik treiben."

Weselsky forderte die Unternehmen erneut auf, ihre Verweigerungshaltung zu überdenken: "Der einzige Weg an den Verhandlungstisch führt über substanzielle Angebote zu inhaltsgleichen Rahmenregelungen, damit verknüpften Haustarifverträgen und Betreiberwechseltarifverträgen. Es liegt an den Arbeitgebern, ob dieser Weg hart und steinig wird oder ob wirkliche Kompromisse innerhalb von Verhandlungen ausgelotet werden können." Und weiter: "Die GDL hat einen langen Atem, das wissen die Arbeitgeber und je länger und härter der Konflikt anhält, umso teurer wird der anschließende Tarifabschluss für die EVU."

Die GDL fordert inhaltsgleiche Rahmentarifverträge für Lokomotivführer mit einem einheitlichen Monatstabellenentgelt auf dem Niveau des Marktführers DB und den vier Zulagen für Sonn-, Feiertag, Nachtdienst und Fahrentschädigung. Dieses Niveau ist bei jeder Ausschreibung zugrunde zu legen. Bisher bestehende Tarifverträge sind durch Verknüpfung des Haustarifvertrags stufenweise an dieses Niveau heranzuführen. Darüber hinaus ist die soziale Absicherung der Lokomotivführer dringend erforderlich. Der von der GDL geforderte Tarifvertrag zum Betreiberwechsel ist das geeignete Instrument, um die Angst vor Arbeitsplatzverlust bei permanenten Ausschreibungen zu beenden.

Ansprechpartner

Der geschäftsführende Vorstand der GDL steht Ihnen während des Streiks an folgenden Bahnhöfen für Interviews zur Verfügung:

- Bundesvorsitzender Claus Weselsky am Dienstag, 3. Mai, 14 Uhr in Halberstadt bei VVSA HEX, 18 Uhr in Leipzig bei VVRO (MRB),

- stellvertretender Bundesvorsitzender Sven Grünwoldt am 3. Mai ab 14.30 Uhr bei der AKN in Kaltenkirchen, am Mittwoch, 4. Mai ab 9 Uhr, bei der OLA in Schwerin.

Liste der bestreikten Unternehmen

AKN Eisenbahn AG
Bayerische Regiobahn GmbH
Berchtesgadener Land Bahn GmbH
Hohenzollerische Landesbahn AG (HzL)
Nord-Ostsee-Bahn GmbH (NOB)
Ostseeland Verkehr GmbH (OLA)
Prignitzer Eisenbahn, Betriebsteil NRW
Veolia Verkehr Regio Ost GmbH
Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Gerda Seibert, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Baumweg 45, 60316 Frankfurt am Main Telefon: (069) 405709-0, Telefax: (069) 405709-129

(el)

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