Der Ausbildungspakt ist auf ganzer Linie gescheitert
(Berlin) - Der Pakt für Ausbildung ist nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) gescheitert. "Mit freundlichen Appellen an Unternehmen und ermunternden Betriebsbesuchen kann man das Versagen der Wirtschaft auf dem Ausbildungsmarkt nicht lösen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock am 7. September in Berlin.
Trotz der respektablen Bemühungen der Paktpartner hat die Wirtschaft insgesamt weiter Ausbildungsstellen abgebaut, stellte Ingrid Sehrbrock fest. Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr um fast elf Prozent gefallen. "Ich finde es bemerkenswert, dass dieses erschütternde Ergebnis von den Paktpartnern ausgeblendet wird", so Ingrid Sehrbrock weiter. Es sei unverantwortlich, "mit Aktionismus und Vernebelungsstrategien" auf die dramatische Lage von mehreren zehntausend Jugendlichen zu antworten, die in diesem Jahr wieder keine Chance auf einen guten Start ins Berufsleben haben.
Ingrid Sehrbrock betonte, selbst die Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn beklage inzwischen, dass weniger als ein Drittel der Betriebe ausbildet und legt nun ein 100 Millionen Euro schweres Programm auf, das den endgültigen Durchbruch bringen soll.
Es zeigt sich immer mehr: Den Wirtschaftsverbänden ging es einzig und allein darum, die Ausbildungsplatzumlage zu verhindern. "Dazu haben sie die schwammige Zusage gemacht, das Problem sei auch ohne Umlage zu lösen", kritisierte Ingrid Sehrbrock. Besonders tragisch an dem Pakt sei, dass er als Ausrede diente, um erfolgversprechende Initiativen der Tarifparteien zunichte zu machen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand
Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin
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