Der Industrie Podcast des VDMA COP29: Kleine Schritte auf dem langen Weg zum Klimaziel
(Frankfurt am Main) - Die Klimakonferenz COP29 in Baku hat den Weg zu einem globalen Kohlenstoffmarkt geöffnet – entscheidende Fragen zur Finanzierung des weltweiten Klimaschutzes aber verschoben. Kleine Schritte, aber die Welt bräuchte rasch eine echte Wende in der Klimaschutzpolitik. Die Technologien zur Reduktion von Treibhausgasen stehen längst bereit.
Die Ziele des Pariser Klimaabkommens werden zeitlich immer mehr in Frage gestellt, aber noch hält ein Großteil der Weltgemeinschaft an jener 1,5-Grad-Marke fest, die vor neun Jahren beschlossen wurde. Damit verbunden ist auch ein klares Bekenntnis zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Zugleich werden auf den Weltklimakonferenzen (COP) die für den Klimaschutz in ärmeren Ländern notwenigen finanziellen Mittel gesucht – es geht jährlich um enorme Milliardenbeträge. „Baku als Finanz-COP“ – diese Hoffnung wurde auf der jüngst zu Ende gegangenen Klimakonferenz nur unzureichend erfüllt erläutern Dr. Daniel Chatterjee, Director Corporate Sustainability, Technology Strategy & Regulatory Affairs von Rolls-Royce Power Systems, und Matthias Zelinger, Leiter VDMA Competence Center Klima & Energie, in der neuen Folge des Industrie Podcast des VDMA: COP 29 – kleine Schritte auf dem langen Weg zum Klimaziel. Denn weder reichen die nun vereinbarten Finanzierungszusagen aus, noch ist es in Aserbaidschan gelungen, große Verursacherstaaten wie China oder auch die ölproduzierenden Länder zu verpflichten, sich ebenfalls finanziell maßgeblich zu beteiligen. „Man hat diese Fragen vertagt bis ins nächste Jahr und das ist für viele Länder enttäuschend“, sagt VDMA-Experte Zelinger. „Denn es wird auch die Zahlungsbereitschaft der entwickelten Staaten weiterhin einschränken.“
Erfreulich ist dagegen, dass nun endlich der Weg frei gemacht wurde, Emissionsminderungen global handeln zu können. Dazu wurden die benötigen Standards beschlossen, mit denen ein globaler Kohlenstoffmarkt aufgebaut werden kann – ein großes Potential, um auch emissionsmindernde Technologien schneller überall auf der Welt ausrollen zu können. „Es war gut und wichtig, dass dieser Carbon Market nun beschlossen wurde. Darüber hinaus gilt aber eher, dass es schon ein Erfolg war, dass man sich überhaupt auf ein Abschlussdokument einigen konnte. Als Industrie hätten wir uns mehr gewünscht“, ergänzt Dr. Chatterjee. Denn der globale Klimaschutz-Prozess hat in den vergangenen Jahren an Schwung verloren, auch wenn sich zum Beispiel erneuerbare Energien global etabliert haben. Aber mit der Amtsübernahme von Donald Trump droht, dass die USA ein zweites Mal aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen. Daher sollte Europa ambitioniert bleiben und sich weiterhin als technologischer Vorreiter im Klimaschutz positionieren auch um in der Wachsenden Konkurrenz zu bestehen, mahnen die beiden Fachexperten.
Der Industrie Podcast des VDMA ist auf Spotify, Apple Podcast sowie Podigee verfügbar.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA), Holger Paul, Leiter(in), Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main, Telefon: 069 66030, Fax: 069 66031511