Der korrekte Arzt muss igeln
(Düsseldorf) - Der Berufsverband der Augenärzte, vertreten durch seinen 1. Vorsitzenden, Dr. Kraffel, stellt klar, dass die gesetzlichen Krankenkassen keinerlei Vorsorgeuntersuchungen im augenärztlichen Bereich übernehmen.
Das wissenschaftliche Institut der AOK( WidO) hat in einer Pressemitteilung vom 10. Juli bekanntgegeben, in welchem Umfang individuelle Gesundheitsleistungen in den vertragsärztlichen Praxen angeboten werden.
Es ist unstrittig, dass Früherkennungsmaßnahmen z.B. zur Verhinderung der kindlichen Sehschwäche, die Früherkennung des Grünen Stares oder der altersabhängigen Makuladegeneration medizinisch ausgesprochen sinnvoll sind. Bleibende Sehminderung und Erblindung werden dadurch vermieden.
Bei der Information der Medien wird zuweilen bewusst oder auch unbeabsichtig kein Unterschied gemacht zwischen der Behandlung einer Erkrankung und einer Vorsorgeuntersuchung, die zur Früherkennung einer solchen Erkrankung erforderlich ist.
Die gesetzlichen Kassen ermöglichen lediglich eine medizinische Grundversorgung jedoch nicht das komplette zeitgemäße medizinische Spektrum. Auch die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen im augenärztlichen Bereich werden nicht von den Kassen übernommen. Moderne Glaukomdiagnostik ist beispielsweise ohne Hightech-Geräte nicht zeitgemäß. Auch hierfür übernehmen die Kassen keine Kosten. So können Patienten nicht dem Stand modernster Technik entsprechend behandelt werden.
Zu dieser Unterversorgung muss die Politik stehen. Sie hat es auch zu verantworten, dass insbesondere der hochqualifizierte fachärztliche Bereich infolge einer Unterfinanzierung ausblutet. Stattdessen werden falsche und bewusst irreführende Informationen lanciert, um Medien als Erfüllungsgehilfen einer solchen unseligen Politk zum Schaden der Patienten zu missbrauchen. Es ist der Gipfel der Scheinheiligkeit, Defizite in diesem Bereich den Ärzten anzulasten.
Will der Patient hochwertige High-Tech-Medizin wahrnehmen und/oder sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen wie die frühzeitige Glaukomerkennung, ist dies derzeit korrekterweise nur mit individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) möglich. Dem korrekt und sorgfältig arbeitenden Arzt bleibt keine andere Wahl, als den Patienten diese Untersuchungen privatärztlich anzubieten.
Anderslautende Informationen, wie sie durch die WidO-Studie in die Medien lanciert wurden, führen zwangsläufig dazu, dass Tausende Patienten im Alter ihr Augenlicht durch Krankheiten verlieren, bei denen Erblindung vermeidbar ist.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)
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